Grenchen (rad-net) - Am kommenden Samstag, den 8. Oktober, greift Filippo Ganna in Grenchen (Schweiz) den Stundenweltrekord an. Um eine maximale aerodynamische Leistung zu erzielen, ist der Rahmen seines Fahrrades im 3D-Drucker entstanden.
Der Grund für die Herstellung auf diese Weise sei, dass sie ermögliche, den Rahmen mit neuen Formen zu versehen, die mit bestehenden Techniken für Carbonrahmen nicht möglich gewesen wären. «Mit dieser Methode haben wir einzigartige aerodynamische Formen und eine beispiellose Steifigkeit erreicht», beschreibt Hersteller Pinarello den Vorteil. Besonders auffallend ist dabei die gerippte Form von Sattelstütze und Sitzrohr. Durch die Beinbewegung des Rennfahrers kommt es hier zu einem erhöhten Luftwiderstand. Der soll durch dieses Muster reduziert werden, da der Luftstrom so effizienter am Rahmen entlangströmen soll.
Verwendet wurde Scalmalloy, ein Material aus der Luft- und Raumfahrttechnik, das speziell für den 3D-Druck entwickelt wurde. Scalmalloy ist eine Legierung aus Scandium, Aluminium und Magnesium, die als extrem stark bekannt ist und auch in der Formel 1 für 3D-gedruckte Teile verwendet wird. Der Rahmen wurde in fünf separaten Teilen gedruckt, danach wurden sie mit einem Epoxidharz aus der Luft- und Raumfahrttechnik zusammengeklebt.
Außerdem ist das Rad mit einem auf Maß angefertigten Zeitfahrlenker ausgestattet, den der Italiener auch bereits bei Bahnwettbewerben wie den Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen genutzt hat. Auf den von Pinarello veröffentlichten Fotos ist zudem eine Übersetzung von 65x14 montiert. Allerdings wurde noch nicht bestätigt, dass dies auch die Übersetzung ist, die Ganna während seiner Fahrt um den Stundenweltrekord nutzen wird.