Leiden (dpa) - Eine wissenschaftliche Studie im Zentrum des «Human Drug Research» in Leiden/Niederlande belegt angeblich, dass die angewendeten Doping-Tests zur Ermittlung von Spuren des Asthmamittels Salbutamol ungenau seien. Darüber berichtete die «Times» in London.
Damit könnte Hoffnung für den viermaligen Tour-de-France-Gewinner Chris Froome bestehen, dass die weiter schwelende Affäre um seine überhöhten Werte ohne Sanktionen ausgehen könnten. Die Studie belegt, dass in 14,5 Prozent der untersuchten Fälle ungenaue, meist höhere Werte im Urin gemessen wurden, obwohl die von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zugelassenen 1000 Nanogramm verabreicht wurden. Froome war vor seinem ersten Vuelta-Sieg im September 2017 mit angeblich 2000 Nanogramm pro Milliliter Urin erwischt worden.
Seitdem versuchen seine Anwälte und Ärzte zu belegen, dass Froome die erlaubte Dosis nicht überschritten und Salbutamol als Therapeutikum gegen Asthma eingesetzt habe. Der Weltverband UCI muss entscheiden, ob eine Doping-Absicht vorlag. Die Ergebnisse der Untersuchungen stehen seit fast acht Monaten aus - und Froome fährt weiter, obwohl ihm eine Doping-Sperre droht.
Zurzeit versucht der 32 Jahre alte Brite beim Giro d'Italia die dritte große Länder-Rundfahrt in Serie zu gewinnen. Eine Doping-Absicht hatte der umstrittene Sky-Kapitän stets bestritten.
Leiter der Studie in Leiden war Jules Heuberger, der im vergangen Jahr publiziert hatte, dass EPO keine signifikante Leistungssteigerung hervorriefe.