Versailles (rad-net) - Die Veranstalter von Paris-Nizza haben gestern in Versailles die Strecke für das diesjährige Event bekanntgegeben. Neben einer Bergankunft am Col du Turini, enthält das Rennen 2022 auch ein 13,4 Kilometer langes Zeitfahren sowie eine 115 Kilometer lange, hügelige Schlussetappe, bei der letzte Angriffe auf das Gesamtklassement erwartet werden können. Insgesamt hält das «Rennen zur Sonne» in diesem Jahr etwas mehr Höhenmeter in der zweiten Hälfte der Rundfahrt bereit als normalerweise.
Die 80. Ausgabe von Paris-Nizza soll am 6. März in Mantes la Ville, in der Nähe von Versailles anrollen. Von dort aus geht es traditionell in acht Tagen über Orléans, Montlucon und die östlichen Ausläufer des Zentralmassivs nach Aubagne, von wo aus das Peloton an der Mittelmeerküste bei Marseille nach Nizza geführt wird.
Während die ersten drei Flachetappen besonders für die Sprinter und Klassiker-Spezialisten ausgelegt sein dürften – in der Beauce könnte höchstens der Seitenwind das Klassement ein wenig durcheinanderwirbeln – kommen die Zeitfahrer auf der vierten Etappe auf ihre Kosten. Zwischen Domérat und Montlucon geht es für die Profis in einen 13,4 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr, der in seinem Finale als Extra eine steile 700 Meter lange Rampe zum Ziel bereithält.
Die folgenden zwei Etappen von Saint-Just-Saint-Rambert nach Saint-Sauveur-de-Montagut und von Courthézon nach Aubagne sind dann hauptsächlich von kleineren Anstiegen durchzogen, bevor es am siebten Tag zur Bergankunft am Col du Turini geht. Hier muss das Fahrerfeld einen 14,9 Kilometer langen und durchschnittlich 7,3 Prozent steilen Schlussanstieg hinauf, der bereits 2019 die entscheidende Rolle im Kampf um den Gesamtsieg der Rundfahrt spielte. Die Etappe misst in Summe zwar nur 155,4 Kilometer, führt jedoch in die Alpen und wird daher als Königsetappe des diesjährigen Rennens gehandelt.
Am Finaltag geht es anschließend noch einmal ins Gebirge, bevor das Rennen auf der Promenade des Anglais in Nizza endet. Auf den 115 Kilometern bis zum Ziel muss das Peloton insgesamt sechs kategorisierte Anstiege hinauf, wobei der Côte-de-Berre-les-Alpes in diesem Jahr neu dazustößt. Der Col d'Eze stellt das Schlusslicht der Bergkette dar und bietet die letzte Möglichkeit, das Peloton abzuschütteln, bevor in Nizza der Sieger gekrönt wird.
Neben der Bekanntmachung der Strecke, bestätigte der Veranstalter von Paris-Nizza auch die automatische Einladung der 18 WorldTour-Teams und Alpecin-Fenix und Arkéa-Samsic als beste ProTeams, sowie die Vergabe zweier Wildcards an B&B Hotels-KTM und TotalEnergies.
In den vergangenen beiden Jahren war Paris-Nizza unter strikten Corona-Maßnahmen durchgeführt worden, wobei finale Etappen in Nizza teilweise verkürzt oder komplett gestrichen und Zuschauer vom Straßenrand verbannt wurden. Renndirektor Francois Lemarchand erklärte jetzt darauf zu hoffen, dieses Jahr eine komplette Ausgabe durchführen zu können: «Die Pandemie wird uns wahrscheinlich das dritte Jahr in Folge treffen. Wenn wir Paris-Nizza unter den gleichen Bedingungen wie im letzten Jahr veranstalten müssen, werden wir das tun. Ich hoffe trotzdem, dass wir keine Einschränkungen einführen müssen, die für die Zuschauer nachteilig sind.»