Siena (rad-net) - Strade Bianche eröffnet am morgigen Samstag die Klassikersaison in Italien und macht mit dem angekündigten Starterfeld schon jetzt Lust auf mehr. Titelverteidiger Wout Van Aert (Jumbo-Visma) erklärte sogar, dass die Konkurrenz bei dem Klassiker durch die Toskana, die stärkste des gesamten Jahres 2021 sein könnte.
Mit dem Startschuss geht die Strade Bianche morgen in ihre 15. Auflage über die weißen Schotterstraßen in der Toskana. Im vergangenen Jahr war das Rennen durch die Corona-Krise in den August verschoben worden, wo vor allem Hitze und Dürre das Rennen dominierten, bevor Van Aert schließlich als Erster die Ziellinie in Siena überquerte. Für die morgige Ausgabe erwartet der Fahrer von Jumbo-Visma etwas andere Gegebenheiten auf der 184 Kilometer langen Route, die in elf Abschnitten insgesamt 63 Kilometer Schotterstraßen beinhaltet: «Die Schotterstraßen sind ein wenig besser als im letzten Sommer; es ist auch viel kälter. Wenn es so trocken bleibt, wie es jetzt ist, wird es tückisch sein.» Der angesagte Regen für den heutigen Freitag könne jedoch dafür sorgen, dass der Staub auf den Straßen etwas reduziert würde, so Van Aert.
Während sich der Titelverteidiger damit besonders Gedanken um die äußeren Umstände des Rennens macht, eröffnete Weltmeister Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) bereits erste taktische Vorhaben für das Rennen. «Es ist wichtig, einen guten Start zu haben und bei der frühen Ausreißergruppe vorsichtig zu sein», erklärte der Franzose, der das Rennen gleich bei seinem Debüt 2019 gewann. «Dann ist es am Ende ein wirklich hartes Rennen. Es liegt an den Beinen.»
Einig sind sich die beiden Fahrer jedoch bei der Beurteilung ihrer Konkurrenz. Strade Bianche trumpft am morgigen Samstag mit einem hochkarätigen Starterfeld auf, das nicht nur Titelverteidiger Van Aert und Weltmeister Alaphilippe enthält, sondern auch Cyclo-Cross-Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix), der sich sicherlich einen harten Kampf mit der Konkurrenz liefern wird.
«Sie sind zwei der der größten Favoriten, so viel ist klar», erklärte Alaphilippe zu Van Aert und Van der Poel. Zuletzt waren alle drei Fahrer bei der Flandern-Rundfahrt im vergangenen Jahr aufeinandergetroffen, wobei Van der Poel Van Aert im Finale knapp schlug, nachdem Alaphilippe kurz vor dem Ziel mit einem Motorrad zusammengestoßen war und sich das Handgelenk gebrochen hatte.
Während Alaphilippe und Van der Poel bereits vergangenes Wochenende an den belgischen Klassikern Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne - beide Fahrer zeigten sich während der Rennen aggressiv und ambitioniert, konnten aber am Ende kein Ergebnis erzielen - teilgenommen haben, befand sich Van Aert bis vor kurzem noch im Trainingslager auf Teneriffa. Seine Trainingsleistungen und die Auftritte Van der Poels und Alaphilippes am vergangenen Wochenende versprechen jedoch einen fulminanten Kampf um den Titel in der Toskana, den der Weltmeister zukünftig auch gerne unter den Monumenten des Radsports wiederfinden würde.
Neben den drei Fahrern von Deceuninck-QuickStep, Jumbo-Visma und Alpecin-Fenix, bringt auch UAE Team Emirates mit Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar einen Anwärter auf den Sieg in das Rennen. Zusätzlich haben sich Egan Bernal und Michal Kwiatkowski (beide Team Ineos Grenadiers) und Jakob Fuglsang (Astana-Premier Tech) für den Titelkampf angekündigt.
Auch Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) wird am morgigen Samstag an den Start gehen und hoffentlich kräftig im Titelkampf mitmischen. Weitere deutsche Starter sind Ben Zwiehoff, Marcus Burghardt (ebenfalls beide Bora-hansgrohe), Philipp Walsleben (Alpecin-Fenix) und Paul Martens (Jumbo-Visma). Der Vorjahresdritte Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe) verzichtet auf eine Teilnahme, da er am Sonntag bei Paris-Nizza startet.