Cottbus (rad-net) - Der vierte Lauf des diesjährigen Sprinter Cups in Cottbus am Samstag war zugleich die Generalprobe für Deutschlands Sprintelite für die bevorstehende EM in Italien sowie WM in Wien. Nach diesem Wochenende treffen sich die Athleten zur UWV, um dann bei den Saisonhöhepunkten um Medaillen und Platzierungen zu kämpfen.
Für den sicher größten Spannungsgehalt im Vorfeld des Cottbusser Renntages sorgte die Frage nach dem noch offenen Ticket im Klassement der Herren U23. Der Augsburger Michael Spieß sowie der Berliner Daniel Giese wollten sich Bundestrainer Detlef Uibel empfehlen. Bereits in der Qualifikation deutete sich an, dass Giese wohl am Ende die Nase vorn haben wird. Mit seinen 10,66 Sekunden setzte er gegenüber Spieß mit 11,00 Sekunden ein erstes Zeichen. Zweimal trafen beide Athleten unmittelbar aufeinander, zuletzt im Lauf um Platz drei. Zweimal fuhr Giese als Erster über den Zielstrich und wird mit seiner Vorstellung die Entscheidung des Bundestrainers sicher nicht sonderlich kompliziert gemacht haben. Das Finale der U23 ging an den Erfurter Michael Seidenbecher (10,66 sec. in der Quali), der Marco Jägr (RSC Wittlich, 10,87) das Nachsehen gab.
Den größten Beifall des Tages durfte erneut der Cottbusser Maximilian Levy in Empfang nehmen. Der Juniorfahrer glänzte mit Tagesbestzeit in 10,58 Sekunden und gewann im Anschluss auch die Sprintentscheidung vor Benjamin Wittmann (Kaiserslautern, 10,66) und René Enders (Gera, 10,96). „Versuche nur, die Form bis zur WM zu halten“, erhielt der junge Cottbusser nach dem Rennen oft die gut gemeinten Wünsche für die kommenden Wochen. Doch der sieht sich noch nicht am Leistungslimit: „Ich bin nach nicht am Ende. In der UWV möchte ich noch zulegen.“ Junioren Bundestrainer Reneé Schmidt zeigte sich von den Leistungen überrascht: „Ich hätte nicht erwartet, das Maximilian heute schon solche Zeiten fährt. Hoffen wir jetzt nur, dass er gesund bleibt, dann kann er bei den Internationalen Meisterschaften wieder ein ernsthaftes Wort mitreden.“
Die Formkurve von Katrin Meinke (Cottbus) zeigt ebenfalls weiter nach oben. Mit 11,95 Sekunden fuhr sie die schnellste Zeit bei den Frauen und gewann in Abwesenheit von Dana Glöß (Berlin) den Sprint vor ihrer Vereinskameradin Christin Muche (12,00) und der Jüngsten im Feld, Miriam Welte (Kaiserslautern, 12,07).
Der Sieg der weiblichen Jugend/Juniorinnen ging an Sabine Brettschneider (Erkner) vor Anja Drotleff (Chemnitz) und Johanna Preisler (Rheinland Pfalz). Erster der männlichen Jugend wurde Nick Weiser (Zwickau) vor Christian Wirrwarr (Frankfurt/Oder) und Paul Kanzler (Erkner).