Frankfurt (rad-net) - Im Wahlkampf um das Präsidentenamt im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat sich mit Robert Bartko ein weiterer Athlet zu Wort gemeldet. In einer Mitteilung über die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hatte der Doppel-Olympiasieger sich insbesondere auf Sportdirektor Burckhard Bremer eingeschossen. «Die Außendarstellung des Radsports hat erheblich gelitten, durch die bekannten Doping-Probleme und wie mit ihnen durch den BDR umgegangen wird», sagte Bartko. «Es geht gar nicht so sehr um die Personalie Scharping. Es ist vielmehr Bremer, von dem sich Scharping ein bisschen abhängig gemacht hat, nachdem er dessen Vertrag vor Beginn der Spiele in Peking verlängerte. Dafür ist Scharping 100 Prozent verantwortlich. Bei Bremer zählt nicht das Leistungs-Prinzip sondern er führt persönliche Feldzüge. Kommunikation findet nicht statt. Die meisten Topathleten des BDR haben mit ihm Schwierigkeiten», sagte Bartko gegenüber der dpa. Der Niedergang des Bahnradsports - zum ersten Mal seit 1952 fehlte in Peking ein Bahnvierer - ginge laut Bartko auf die Kappe Bremers. Der Sportdirektor des Verbandes nahm in einem Schreiben an das Präsidium des Spitzenverbandes bereits am Sonntag Stellung und kritisierte die Äußerungen Bartkos deutlich: «Es ist schon erstaunlich, dass Robert Bartko, der mit dazu beigetragen hat, dass der BDR in der Einer- und Mannschaftsverfolgung sich nicht für die Olympischen Spiele 2008 in Peking qualifiziert hat, sich nun in dieser Form öffentlich äußert», so Bremer. Man könne sich die Sache auch so zurechtlegen, so Bremer weiter.
In diesem Zusammenhang verwies der Berliner Sportfunktionär auf die Empfehlung des BDR für die Unterstützung durch die Sportfördergruppe der Bundeswehr «mit einem monatlichen Gehalt von 1800 Euro plus Kranken- und Rentenversicherung» und die Förderung durch den nationalen Verband über vom BDR finanzierte Lehrgänge und Rundfahrten. Dafür habe Bartko im Winter lieber finanziell lukrative Sechstagerennen gefahren und dem Verband für die Weltcups in Sydney und Los Angeles nicht zur Verfügung gestanden, so Bremer. Außerdem habe Bartko an den Weltcups in Peking und Kopenhagen im Winter 2007 und 2008 nur schlecht vorbereitet teilgenommen.