Hannover (dpa) - Die Friedensfahrt, das einstmals größte Amateur-Etappenrennen der Welt, rollt schwierigen Zeiten entgegen. Das wurde während der Präsentation für die 57. Auflage in Hannover deutlich.
Die Organisatoren suchen drei Monate vor dem Start am 8. Mai in Brüssel noch nach Sponsoren und hochkarätigen Teilnehmern. Das traditionelle Radrennen führt bis zum 16. Mai über neun Etappen und insgesamt 1567 km aus Belgiens Hauptstadt über Hannover und Hirschberg nach Prag.
Bisher gibt es noch immer keinen neuen Fernsehvertrag, nachdem die Partnerschaft mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) im vorigen Jahr ausgelaufen war. Live-Übertragungen wird es voraussichtlich nicht mehr geben. «Da Bundeskanzler Gerhard Schröder die Schirmherrschaft über die Friedensfahrt übernommen hat, hoffen wir, dass in diese Richtung doch noch was zu machen ist», sagte Jörg Strenger, der Marketingchef des Rennens.
Probleme gab es auch, Start- und Zielorte vor allem auf deutschem Boden zu finden. Als ein Grund für das Desinteresse der großen Kommunen gilt die Finanzlage. Brüssel wurde als Symbol für die EU-Osterweiterung im Mai als Startort gewählt. Die Friedensfahrt führt traditionell durch die neuen EU-Mitgliedsländer Tschechien und Polen.
Interner Streit bei den Organisatoren belastet ferner die Suche nach attraktiven Teilnehmern. Das Team Gerolsteiner hat abgesagt, von T-Mobile soll es jedoch eine Zusage geben. Der Bonner Rennstall kommt aber wahrscheinlich ohne das Zugpferd der Tour, Steffen Wesemann. Der Wahl-Schweizer hatte im vergangenen Jahr zum fünften Mal die Friedensfahrt gewonnen. Trotz der Probleme ist vorgesehen, acht GS-I-Teams an den Start zu bringen.