Madrid (dpa) - Kein Wort des Zweifelns, stattdessen nur Lobeshymnen auf Alberto Contador: Einen Tag nach seinem Überraschungscoup bei der 67. Spanien-Rundfahrt haben sich die spanischen Medien tief vor dem überführten Doping-Radstar verbeugt.
«Das war ein historischer Tag für den Radsport. Der Sieg Contadors war eine dieser Heldentaten, an die sich die Zuschauer immer erinnern werden», schrieb die Zeitung «Marca».
Einen Tag zuvor hatte der ehemalige Tour-de-France-Sieger eine Attacke rund 50 Kilometer vor dem Ziel gestartet und war ins Rote Trikot des Gesamtführenden gefahren. Für den Spanier ist die Vuelta a España die erste große Landesrundfahrt nach seiner zweijährigen Dopingsperre. Er hat nun beste Chancen, diese für sich zu entscheiden - es wäre sein zweiter Erfolg nach 2008 bei diesem Rennen. «Es war die Rückkehr des besten Radsports. Ein heldenhafter Contador hat die Vuelta schachmatt gesetzt», schrieb «El Mundo».
«As» meinte: «Contador für die Ewigkeit. Wenn es etwas gibt, was einen Champion auszeichnet, dann ist es, niemals, niemals, niemals aufzugeben, dem gesunden Menschenverstand zu widersprechen und das Schicksal zu besiegen.» Ein kritisches Hinterfragen der Leistung war nicht zu lesen.
Contador selbst bemühte ebenfalls große Worte nach seinem Sieg. «Das werden die Menschen nie vergessen. Ich habe alles aufs Spiel gesetzt. Es war ein wenig kamikazehaft. Ich war von mir überzeugt, wie einst in Alpe d'Huez», sagte der 29-Jährige Profi des Teams Saxo Bank.