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Jan Ullrich fährt auf der 2. Etappe der Tour de Romandie.
28.04.2006 13:24
Sinkewitz soll siegen - Ullrich soll durchhalten

Frankfurt/Leysin (dpa) - Patrick Sinkewitz soll im Taunus siegen, Jan Ullrich in den Schweizer Alpen durchhalten: Am Feiertagswochenende gilt bei grundlegend unterschiedlicher Interessenlage Arbeitsteilung bei T-Mobile.

Der Team-Neuling aus Künzell gilt am 1. Mai bei «Rund um den Henninger Turm» neben dem Dreifach-Sieger Erik Zabel und vielleicht Rückkehrer Danilo Hondo als Favorit über die 190 Kilometer. Sinkewitz soll sein starkes Frühjahr - zwei Mal Rang fünf und ein Mal Platz vier in den letzten drei Klassikern - mit dem ersten großen Saisonsieg für die Bonner beim prestigeträchtigen Heimspiel in Frankfurt krönen. Sein Mannschafts- Kapitän Ullrich hat bei der 60. Tour de Romandie bei seinem verspäteten Saisoneinstieg nur ein Ziel: Durchkommen.

Dabei ist dem 32-jährige Wahlschweizer «völlig egal, wie viel Zeit ich auf die Besten verliere, die seit Wochen Rennen bestreiten und hier ums das Podium kämpfen». Ullrich: «Sie fahren noch in einer anderen Liga». Allerdings muss er auf die Karenzzeiten achten - zu großer Rückstand zum Tagessieger würde das Aus bedeuten.

Darum machte sich sein Betreuer Rudy Pevenage allerdings vor dem Start der schweren Bergetappe ins 1380 Meter hoch gelegene Leysin, die mit einem 15 Kilometer langen Schlussanstieg endet, keine Gedanken: «Ich gehe davon aus, dass das Hauptfeld hinter einigen Ausreißern zusammenbleibt und dass Jan darin hochfährt. Das Zeitlimit dürfte kein Problem sein.»

Sinkewitz, der Ullrich als Mitglied des Quick-Step-Teams 2004 auf der Deutschland-Tour bezwang, hofft am «Tag der Arbeit» auf seinen Durchbruch im T-Mobile-Team. «Wir gehörten jetzt immer zu den stärksten Teams - irgendwann muss der Knoten platzen, vielleicht in Frankfurt», sagte Sinkewitz nach seinem vierten Rang beim ältesten Klassiker Lüttich - Bastogne - Lüttich am vergangenen Sonntag.

Die Bonner Startruppe wartet weiter auf den ersten großen Saisonsieg. Die drei Erfolge von Olaf Pollack und André Greipel sind gemessen am Anspruch zu mager. «Für uns ist das eine Prestigefrage», meinte Team-Manager Olaf Ludwig, der 1994 das Rennen gewann und damit damals mithalf, die Mannschaft am Leben zu erhalten.

Ein Erfolg in der Mainmetropole würde Sinkewitz auch seinem Ziel, einen Platz im neunköpfigen Tour-de-France-Kader zu ergattern, näher bringen. Einen großen Fürsprecher hat er in Ullrich: «Mit seiner jetzigen Form wäre er in unserem Tour-Team eine Verstärkung. Ich habe mich über seine Entwicklung gefreut, außerdem ist er ein sympathischer Bursche.»

Liebend gern würde Zabel (Unna) als Kapitän seiner neuen Milram- Mannschaft die Pläne seines alten Arbeitgebers T-Mobile durchkreuzen und in Frankfurt weiter auf der Erfolgswelle reiten. Der 35-jährige Sprinter, der auch auf die Unterstützung des bei der Niedersachsen-Rundfahrt groß auftrumpfenden Alessandro Petacchi (Italien) bauen kann, wartet 2006 noch immer auf den ersten Sieg.

Der würde auch Hondo, mit einer Einstweiligen Verfügung bis zur abschließenden Doping-Verhandlung mit einer Fahrerlaubnis ausgestattet, bei der fieberhaften Suche nach einem ProTour-Team bestens zu Gesicht stehen. 2004 verpasste er den Sieg in Frankfurt nur, weil er sich zu sicher fühlte und im Finale taktisches Fingerspitzengefühl vermissen ließ.


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