Wiesbaden (rad-net) - Sechstage-Legende Klaus Bugdahl ist im Alter von 88 Jahren nach langer und schwerer Krankheit gestorben. Vergangenen Freitag soll der gebürtige Berliner in Wiesbaden beigesetzt worden sein.
Bugdahl begann mit dem Radsport als Jugendlicher im Berliner Verein BRV Möwe und wechselte später zum RVg Luisenstadt. 1954 holte er mit Luisenstadt seinen ersten deutschen Meistertitel, als der Vierer die Mannschaftsverfolgung gewann. 1956 sicherte er sich auch bei der Amateur-DM Gold in der Einerverfolgung. Dann wechselte Bugdahl zu den Profis. Auch dort gewann er 1957 die DM in der Einerverfolgung. Von 1959 bis 1964 wurde er viermal deutscher Meister im Zweier-Mannschaftsfahren. In derselben Disziplin gewann er 1962, 1966 und 1972 die Europameisterschaft.
1956 bestritt Bugdahl an der Seite des Austaliers Reginald Arnold sein erstes Sechstagerennen und wurde Fünfter - und damit startete er erst richtig durch. In seiner bis 1978 dauernden Karriere bestritt Bugdahl 228 Sechstagerennen, von denen er 37 gewann. Damit ist er der erfolgreichste deutsche Sechstagefahrer aller Zeiten. Seine meisten Sechstagerennen bestritt er mit 27 Starts in Berlin, wo er mit neun Siegen auch am häufigsten gewann. Zu seinen Partnern gehörten so prominente Fahrer wie Eddy Merckx, Patrick Sercu, Rolf Wolfshohl, Hennes Junkermann, Rudi Altig, Dieter Kemper und Rik Van Steenbergen. Sein liebster Partner war allerdings der Schweizer Fritz Pfenninger, mit dem er sieben Siege errang. Seinen letzten Sechstagesieg feierte Bugdahl 1974 in Zürich mit dem Australier Graeme Gilmore. Als 43-Jähriger fuhr er 1978 in Mailand seine letzten Sixdays.
Aber auch auf der Straße konnte Klaus Bughdal starke Siege einfahren. Bereits in seiner zweiten Profisaison gewann er die deutsche Straßenmeisterschaft souverän mit einem Vorsprung von 3:35 Minuten. Daraufhin startete er auch bei der Tour de France, erreichte das Ziel in Paris aber nicht. Fünfmal stand er bei der Straßen-Weltmeisterschaft am Start, wobei er 1958 guter Zehnter wurde. Auch bei Etappenrennen konnte er Tagessiege erringen, wie etwa bei der Tour de Suisse 1963.
Noch während seiner Karriere siedelte Bugdahl nach Wiesbaden um, wo er bis zuletzt lebte. Nach dem Ende seiner Laufbahn war er als Teamleiter beim deutschen Rennstall Kotter's Racing Team und als Sportlicher Leiter bei den Frankfurter Sechstagerennen tätig. Später wurde er Verkaufsberater bei einem Radsportgeschäft, Vertreter für einen Sportartikelhersteller und Betreuer bei Radtouristik-Veranstaltungen.