Berlin (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat beim Bahn-Weltcup in Berlin einmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze gewonnen. «Wir können mit den gezeigten Leistungen zufrieden sein, auch wenn es bis zur Weltmeisterschaft im Frühjahr in Polen noch einiges zu tun gibt», zog BDR-Sportdirektor Patrick Moster ein erstes Fazit. Fünf der sechs Medaillen gingen an den Kurzzeitbereich, eine wurde in der Ausdauerdisziplin Madison gewonnen.
Nach Silber und Bronze für die Teamsprinter zum Auftakt am Freitag, sorgte Joachim Eilers (Chemnitz) am zweiten Wettkampftag mit seinem Sieg im 1000-m-Zeitfahren für Schlagzeilen. Der Weltmeister von 2016 setzte sich in 1:00,645 Minuten durch und holte damit die erste Goldmedaille für den Bund Deutscher Radfahrer beim ersten Heim-Weltcup seit 20 Jahren. Quentin Lafargue (Frankreich) und Theo Bos (Niederlande/Beat Cycling Club) fuhren auf die Plätze zwei und drei. Der Cottbuser Eric Engler aus dem Track-Team Brandenburg belegte in 1:01,333 Minuten einen guten fünften Platz. «Ich habe mich in der Qualifikation etwas geschont und wollte dann nochmals zulegen. Es war am Ende sehr schwer und knapp, auch, weil die Luft in der Halle sehr stickig war», sagte Eilers, der von vielen Fans und der Familie kräftig angefeuert wurde. «Die haben mich nach vorn gepeitscht. Ich habe mit dieser Leistung wieder einen Schritt in die richtige Richtung gemacht», sagte Eilers.
Im Madison holten die Weltmeister und Lokalmatadore Roger Kluge und Theo Platz den dritten Platz (24 Punkte). Sieger wurden nach 30 Kilometern die Dänen Lasse Norman Hanse und Casper von Folsach (44) vor den Briten Oliver Wood und Mark Stewart (30). Im Madison der Frauen kamen Franziska Brauße und Lea-Lin Teutenberg auf den zehnten Platz.
Emma Hinze gewann am Sonntag hinter der Niederländerin Laurine van Riessen die Silbermedaille im Keirin. Die Cottbuserin hatte bereits am Freitag zusammen mit Miriam Welte Silber im Teamsprint geholt und belegte im Einzelsprint den fünften Platz. Hinze: «Meine Taktik ging heute auf. Ich bin früh von hinten gekommen und habe versucht, die Position zu verteidigen. Ich bin einfach glücklich», freute sich Hinze nach dem gelungenen Keirin-Finale.
Im Sprint-Wettbewerb der Männer belegte Maximilian Levy den fünften Platz; der EM-Vize Stefan Bötticher schied im Achtelfinale gegen Olympiasieger Jason Kenny aus. Im Keirin der Männer fuhr Europameister Stefan Bötticher aus Chemnitz auf Platz sieben.
Weltmeisterin und Olympiasiegerin Miriam Welte musste sich am letzten Tag des Bahn-Weltcups in ihrer Spezialdisziplin dem 500-Meter-Zeitfahren nur knapp Olena Starikova geschlagen geben. Die Ukrainerin fuhr in 33,210 Sekunden 0,190 Sekunden schneller als Welte, die sich in 33,400 Sekunden aber ihre zweite Silbermedaille in Berlin nach dem Teamsprinterfolg am Freitag sicherte. «Das waren heute zwei Superläufe über die 500 Meter. Es hat alles gepasst. Ich bin hochzufrieden», meinte Welte nach der Siegerehrung.