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Stefan Schumacher fährt als glücklicher Sieger über die Zielgerade.
22.04.2007 17:37
Schumacher siegt beim Amstel Gold Race

Valkenburg (dpa) - Eindrucksvoller Doppelsieg für das Team Gerolsteiner: Radprofi Stefan Schumacher aus Nürtingen gewann nach 252 Kilometern das Amstel Gold Race mit rund zehn Sekunden Vorsprung vor seinem Team-Kollegen Davide Rebellin aus Italien.

Rebellin übernahm damit auch die Gesamtführung in der ProTour-Wertung. Schumachers Start stand wegen einer Verletzung sogar zur Disposition. Der «Schwaben-Pfeil», der sich bei einem Sturz bei der Baskenland- Rundfahrt vor neun Tagen am Knie verletzt hatte, attackierte aus einer siebenköpfigen Spitzengruppe zwei Kilometer vor dem Ziel auf dem Cauberg. Schumachers Knie, das mit 12 Stichen genäht werden musste, war dick bandagiert. Der 25-jährige hatte die Kraft durchzuziehen, obwohl er sich auf dem steilen, von zehntausenden Fans gesäumten Anstieg noch verschaltete. Nach Erik Zabel und Olaf Ludwig ist Schumacher der dritte deutsche Sieger beim Amstel Gold Race, das seit 1966 gefahren wird.

«Das war das perfekte Finale. Besser kann man es wohl nicht machen. Wir waren mit Davide zu zweit, und es war klar, dass wir es nicht auf einen Sprint der Sieben ankommen lassen wollten. Fünf Kilometer vor dem Ziel haben wir unsere Taktik abgesprochen. Zum Glück hat meine Kraft gereicht, nachdem ich angetreten hatte. Die vier Tage Ruhepause nach meiner Knie-Verletzung taten mir für dieses Rennen gut - ich bin überglücklich», sagte Schumacher, der damit auch Ende September bei der WM vor seiner Haustür in Stuttgart zu einem der Topfavoriten zählt. Im Vorjahr war der Schwabe durch zwei Etappensiege beim Giro d'Italia in die Weltspitze gefahren.

Die erste aussichtsreiche Ausreißergruppe hatte sich 45 Kilometer vor dem Ziel in Valkenburg gebildet, wo Matthias Kessler im Vorjahr die 3. Etappe der Tour de France gewann - am Sonntag wurde er Vierter. Der Berliner Jens Voigt, in dieser Saison schon vier Mal erfolgreich, der naturalisierte Schweizer Steffen Wesemann, zuletzt großartiger Dritter bei Paris - Roubaix, und der Italiener Danile Righi arbeiteten zunächst mit vereinten Kräften, um Vorsprung zu gewinnen. Aber ihr Ausflug war bald beendet. Die entscheidende Formation mit den sieben Spitzenfahrern bildete sich kurz danach.

«Was der deutsche Radsport in den letzten Wochen gezeigt hat, beweist, dass dieser Sport hier zu Lande nicht nur aus einer Person bestand. Das ist eine sehr tolle Sache», sagte Gerolsteiner-Sprecher Matthias Wieland unter Anspielung auf den im Februar zurückgetretenen Jan Ullrich. «Die mit dem heutigen Rennen begonnene Woche ist die wichtigste für uns in diesem Frühjahr - das haben wir schon zu Jahresbeginn gesagt. Ein idealer Auftakt für uns», meinte Wieland.

Schon 40 Kilometern nach dem Start hatte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe gebildet, in der auch Daniel Musiol von Wiesenhof-Felt fuhr. Das deutsche Zweitliga-Team war mit einer Wildcard am Start. Aber die Musiol-Gruppe wurde rund 50 Kilometer vor dem Ziel von den ersten Verfolgern gestellt. Wenig davor schien das Rennen für Titelverteidiger Frank Schleck aus Luxemburg beendet.

Der CSC-Profi setzte die schwarze Serie der folgenschweren Stürze bei den diesjährigen Frühjahrs-Klassikern fort. Mit blutenden Wunden am Mund, an der Nase und am Ellenbogen setzte er das Rennen die letzten 46 Kilometer jedoch fort. Nachdem er nach nur etwa 15 Kilometern wieder Anschluss ans Hauptfeld gefunden hatte, war er sogar in der direkten Verfolgung der siebenköpfigen Spitzengruppe.

Am 25. April folgt mit dem Flèche Wallonne in Belgien das neunte ProTour-Rennen, bei dem sich der in dieser Saison schon zwei Mal erfolgreiche Andreas Klöden von Astana viel vorgenommen hat. Am kommenden Sonntag folgt Lüttich-Bastogne-Lüttich.


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