Frankfurt/Oder (rad-net) - Am Wochenende fanden auf der Radrennbahn in Frankfurt/Oder Sichtungsrennen für Juniorinnen und Junioren statt, die gleichzeitig Nominierungsgrundlage für die U19-Europameisterschaft Anfang Juli im portugiesischen Anadia sind. Für die Juniorinnen stand ein Omnium auf dem Programm, die Junioren bestritten Rennen in den Disziplinen Einerverfolgung, Mannschaftsverfolgung und Punktefahren.
In der Qualifikation für die Einerverfolgung sorgte Nils Schomber direkt für einen Paukenschlag, als er als erster deutscher Junior mit 3:18,766 Minuten unter 3:20 Minuten blieb und damit einen neuen inoffziellen deutschen Junioren-Rekord aufstellte. Der Rekord wird jedoch nicht anerkannt, weil diverse Strukturen für einen Rekord nicht vor Ort vorhanden waren. Im Finale setzte sich Schomber mit 3:21,967 Minuten vor Domenic Weinstein mit 3:25,573 Minuten und Marco Mathis mit 3:27,352 Minuten durch.
Das Punktefahren der Juniore gewann Willi Willwohl vom RSC Cottbus mit 16 Punkten Vorsprung vor Florian Ketschy vom RSV 54 Venusberg und Nils Politt vom RV Komet Delia Köln. In der Mannschaftsverfolgung fuhr das Sieger-Quartett um Nils Schomber, Domenic Weinstein, Leon Rohde und Jonas Tenbruck eine Zeit von 4:16,381 Minuten.
Das Omnium der Juniorinnen gewann überlegen Anna Knauer vom RSC Hildesheim, die bei jeder der sechs Einzeldisziplinen ganz vorne war. Zweite wurde ihre Vereinskameradin Ann-Leonie Wiechmann vor Lisa-Carolin Hapke vom RSV Unna.
«Mit den gezeigten Leistungen sind wir grundsätzlich zufrieden. Wir haben Stärken gesehen, wie zum Beispiel die Zeit von Schomber, die noch nie von einem deutschen Junioren-Radsportler gefahren worden ist», so Bahn-Junioren-Bundestrainer Helmut Taudte gegenüber «rad-net». Taudte weiter: «Dazu kommt auch noch die Zeit der Vierermannschaft, die zu diesem Zeitpunkt uns eine gute Ausgangsposition für den Jahreshöhepunkt, die Bahn-EM der U19 in Portugal, aufzeigt. Dazu muss man anmerken, dass mit Rohde und Tenbruck zwei Sportler des jungen Jahrgangs eingesetzt wurden, und sie ihre Sache sehr gut gemacht haben. Wir haben aber auch noch Reserven und Ansatzpunkte, wie das Ergebnis des Weltmeisters im Punktefahren Domenic Weinstein, der es hier nur auf Platz sieben schaffte, zeigt.»
Für Taudte ist es wichtig, dass die jungen Rennfahrer weiter im Bahnradsport gefördert werden: «Zukünftig ist es wichtig für uns nachzuweisen, dass wir im Ausdauerbereich Talente haben, die den Sprung in die internationale Spitze schaffen können und diese zu motivieren ihren Schwerpunkt auch in der Elite-Klasse auf der Bahn zu setzen.»
BDR-Sportdirektor Patrick Moster ergänzt gegenüber «rad-net»: «Damit wir 2016 und 2020 leistungsstarke Sportler und Sportlerinnen für die Olympische Spiele im Bahnbereich stellen können, wünsche ich mir, dass in Zukunft besonders die Landesverbände, die den Titel 'Betreuungsschwerpunkt Bahn Ausdauerbereich' und damit eine bessere Rahmenbedingungen zur Verfügung haben, sich an der Entwicklung und Förderung des Nachwuchses im Bahnradsport noch stärker beteiligen.»