Chiroubles (rad-net) - Maximilian Schachmann hat bei der ersten Bergankunft der diesjährigen Ausgabe von Paris-Nizza einen starken zweiten Platz belegt. Der Bora-hansgrohe-Profi musste nur Primoz Roglič (Jumbo-Visma) den Vortritt lassen. Der Slowene übernahm auch die Gesamtführung.
Der Beginn der Etappe wurde von einer sechsköpfigen Ausreißergruppe geprägt. Aus dieser Gruppe griff Julian Bernard (Trek-Segafredo) am vorletzten Anstieg, dem Mont Brouilly, an und bestimmte auch das Finale mit, denn zehn Kilometer vor dem Ziel hatte der Franzose noch eine Minute Vorsprung auf das inzwischen auf die Favoriten dezimierte Peloton.
Zu diesem Zeitpunkt setzten sich Rémi Cavagna (Deceuninck-Quick Step) und Luis León Sánchez (Astana) aus dem Feld ab. Sie machten sich auf die Verfolgung von Bernard, doch Cavagna musste aufgrund eines Defektes Sánchez fahren lassen. Der erreichte den Ausreißer am Fuße des letzten Berges.
An den steilsten Stellen des 7,5 Kilometer langen Schlussanstiegs übernahm das Team Jumbo-Visma die Führung im Feld, um Roglič in Position zu bringen. Dadurch schmolz der Vorsprung von Bernard und Sánchez schnell, doch es dauerte noch bis vier Kilometer vor dem Ziel, ehe das Duo gestellt wurde.
Kurz darauf entschloss sich Roglič zur Attacke. Schnell hatte der slowenische Meister ein größeres Loch auf eine kleine Verfolgergruppe um Schachmann und fuhr ungefährdet den Etappensieg ein. «Das war eine schwere Etappe, fast wie Lüttich-Bastogne-Lüttich. Das liegt mir», freute sich der ehemalige Skispringer über seinen Erfolg. Mit zwölf Sekunden Rückstand sicherte sich Schachmann im Sprint einer Fünfergruppe den zweiten Platz vor Guillaume Martin (Cofidis). «Roglič attackierte im optimalen Moment und ich konnte nicht ganz folgen. Vielleicht hat mir das Selbstvertrauen am Ende etwas gefehlt und ich hätte es doch versuchen sollen da mitzuhalten. Aber ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden», sagte Schachmann.
Im Gesamtklassement übernahm Primoz Roglič die Führung von Zeitfahr-Sieger Stefan Bissegger (EF Education-Nippo), der heute fast acht Minuten verlor. Er liegt 35 Sekunden vor Schachmann und 37 vor Brandon McNulty (UAE-Team Emirates). «Ziel ist es, das Trikot nach Nizza zu bringen. Ich bin optimistisch», so Roglic. Aber auch Maximilian Schachmann zeigte sich kämpferisch: «Roglič hat eine sehr starke Mannschaft um sich hier und es wird schwer sein, aber die Stimmung im Team ist gut und wir werden es natürlich versuchen und auch weiterhin unser Bestes geben.»
Auf der morgigen fünften Etappe könnten wieder die Sprinter zum Zug kommen. Das Teilstück führt über 200,2 Kilometer von Vienne nach Bollène.