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Sabine Spitz (li.) und Esther Süss gehören beim Rothaus Hegau Bike-Marathon zu den Favoritinnen. Foto: Thomas Lienig
10.05.2019 16:49
Rothaus Hegau Bike-Marathon: Spitz mit Erinnerungen, Stiebjahn mit Ambitionen

Singen (rad-net) - Beim Rothaus Hegau Bike-Marathon führt der Schweizer Marathon-Weltranglistenerste Urs Huber und Centurion-Vaude-Biker Jochen Käß die Meldeliste der UCI Marathon Series an. Bei den Damen sind am Sonntag die Blicke auf die Ex-Weltmeisterinnen Sabine Spitz und Esther Süss gerichtet, doch auch Janine Schneider aus Lottstetten will eine gute Rolle spielen.

Ein wenig muss Sabine Spitz (Wiawis Bikes) den Ball flach halten – was ihre Ambitionen angeht. Voriges Wochenende musste sie ihren geplanten Start in Heubach absagen, weil sie sich einen Magen-Darm-Infekt zugezogen hatte. «Mal schauen wie viel Energie mir das gezogen hat. In den vergangenen Tagen habe ich nur Grundlagen-Ausdauer trainiert, daraus kann man nichts schließen», meinte Sabine Spitz.

Sie hofft natürlich, dass sie konkurrenzfähig am Start steht. «Singen ist ein taktisch geprägtes Rennen, mal schauen. Mit dem EM-Titel und WM-Silber vor zwei Jahren hat Singen für mich schon an Bedeutung gewonnen, zusätzlich natürlich weil es für mich ein regionales Rennen ist», erklärt Spitz, die aus Murg-Niederhof nur eine Stunde Anfahrt hat.

Esther Süss hat an Singen auch gute Erinnerungen. Schließlich wurde sie hier 2013 Europameisterin. Die Schweizerin hat nach wie vor das Potenzial große Marathon-Rennen zu gewinnen, auch wenn sie inzwischen wieder voll berufstätig ist.

Janine Schneider, die für den VC Hohentwiel Singen startet und aus Lottstetten stammt, hatte zuletzt einige starke Ergebnisse vorzuweisen und am vergangenen Samstag in Heubach die Generalprobe für die Deutschen Meisterschaften 2020 gewonnen.

Auch Stefanie Dohrn (Essen) und Verena Huber (Bad Peterstal), die zum Team Centurion-Vaude gewechselt sind, gehört zu den aufsteigenden deutschen Marathon-Fahrerinnen. Mit Rebecca Robisch (Wilier/Force) aus Roth, Kim Ames (Herzlichst Zypern) aus Hirzweiler und Clarissa Mai (Link Rad Quadrat) aus aus Hausach stehen weitere starke Langstreckenkräfte am Start.

Herren: Weber contra Bulls-Duo
Bei den Herren wird Vorjahressieger Daniel Geismayr vermisst. Der Österreicher von Centurion-Vaude erlitt jüngst einen Kahnbeinbruch. Daher steht der Schweizer Urs Huber, seines Zeichens Erster der Wertung der UCI Marathon Series, zu der auch das Rennen in Singen zählt, ganz oben auf der Favoritenliste.

Huber hat möglicherweise in Teamkollege Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt) einen seiner schärfsten Rivalen. Beide haben gemeinsam das Etappenrennen Cape Epic in Südafrika bestritten und sind dort Vierter geworden. Sicherlich werden sie als Teamgefährten zusammenarbeiten, zumindest bis zu einem gewissen Punkt.

Simon Stiebjahn hat am vergangenen Samstag in Heubach gewonnen. «Meine Ambitionen sind schon sehr hoch, da es am vergangenen Wochenende sehr gut ging», erklärt Stiebjahn. Allerdings machte sich zur Wochenmitte ein Kratzen im Hals bemerkbar. «Ich hoffe, dass da keine Erkältung ausbricht», sagt der DM-Dritte des vergangenen Jahres.

Jochen Käß, dreifacher Deutscher Marathon-Meister von Centurion-Vaude, beendete in Heubach das Rennen bei widrigen Bedingungen vorzeitig. «Vorsichtsmaßnahme», sagt Käß. Er hat sich beim Cape Epic das Schlüsselbein gebrochen und sollte nicht unbedingt wieder drauffliegen, bevor der Bruch vollends ausgeheilt ist. «Ich denke, dass ich noch nicht bei hundert Prozent bin, aber ich brauche eben Rennen, um mir die Härte zu holen», sagt Käß. Also beim Rothaus Hegau Bike-Marathon antreten und reintreten.

Vermutlich bekommt es das Trio noch mit einem weiteren Hochkaräter zu tun. Sascha Weber tendiert zu einem Start, wenn er sich fit genug fühlt. Weber war vor zwei Wochen in Italien Zweiter bei einem Rennen der UCI Marathon Series in Italien und gewann vergangenen Samstag den renommierten Gardasee-Marathon. Der Saarländer vom Team Maloja-Rocky Mountain hat ja 2015 mit dem Gewinn von EM-Silber in Singen seinen vielleicht größten Erfolg gefeiert. «Dieses Jahr läuft es einfach», sagt Weber.

Wer sonst noch fürs Podium in Frage kommt? Auf jeden Fall der Tscheche Matous Ulman (Ceska Sporitelna) und der Schweizer Lukas Flückiger (BMC Racing), der eigentlich aus der Cross-Country-Szene kommt und dort 2012 Vize-Weltmeister war. Der Österreicher Christoph Soukup (KTM Factory Team) hat auch schon EM-Edelmetall gesammelt.

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