Rom (rad-net) - Primož Roglič (Jumbo-Visma) konnte sich gestern in Rom als Gesamtsieger des Giro d'Italia 2023 feiern lassen. Samstag hatte er das Bergzeitfahren am Monte Lussari gewonnen und Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) damit noch das Rosa Trikot entrissen. In Rom fiel nun endgültig der Druck von seinen Schultern.
«Es sind einfach so viele Emotionen da, besonders nach gestern, ich kann sie nicht wirklich in Worte fassen, sie sind Erinnerungen fürs Leben», sagte Rogič in Rom, nachdem er das Maglia Rosa bekommen hatte und mit seiner Familie und seinen Teamkollegen feierte.
Bei seinem diesjährigen Giro-Sieg ging es nicht um Wiedergutmachung für 2020, als er im Bergzeitfahren der Tour de France noch das Gelbe Trikot verlor. Er habe gelernt, in der Gegenwart zu leben. «Jede Situation ist neu, es gibt immer neue Herausforderungen im Leben. Offensichtlich gibt es dieses Mal ein glücklicheres Ende», so der Slowene. «Wir haben alle etwas aus dem Jahr 2020 gelernt, und dieses Mal hat es gut geklappt. Wenn man älter wird, wird man klüger. Ich habe mit vielen Emotionen gelebt, sowohl negativen als auch positiven.»
Ob Roglič auch bei der diesjährigen Tour de France starten wird, ist derweil noch offen. Nachdem er die Vuelta a España schon dreimal und den Giro nun einmal gewinnen konnte, fehlt ihm noch der Tour-Sieg. «Natürlich weiß ich, was in meinen Palmares fehlt», sagte er. «Ich habe einige gute Rennen gewonnen. Aber ich bin deswegen nicht gestresst. Erst einmal möchte ich das hier wirklich genießen und sehen, was das Leben und die Herausforderungen uns bringen. Jede Grand Tour ist neu und immer eine neue Herausforderung.»