Nizza (rad-net) - Zum Schluss von Paris-Nizza wurde es noch einmal spannend. Doch am Ende konnte sich Primoz Roglič (Jumbo-Visma) als Gesamtsieger feiern lassen. Simon Yates (BikeExchange-Jayco) hatte ihn noch einmal in die Bredouille gebracht und gewann die 115,6 Kilometer lange Etappe mit Start und Ziel in Nizza.
Bereits nach dem zweiten Anstieg des Tages, der Côte de Chateauneuf, bestand die Favoritengruppe nur noch aus etwa zwanzig Fahrern. Jumbo-Visma war noch mit fünf Fahrern vorne vertreten und kontrollierte das Rennen. Durch einen Angriff von Daniel Felipe Martinez (Ineos) explodierte die Favoritengruppe völlig. Lediglich Spitzenreiter Roglič, Nairo Quintana (Arkéa-Samsic), Yates und ein sehr starker Wout van Aert (Jumbo-Visma) waren in der Lange dem Kolumbianer zu folgen.
Doch 30 Kilometer vor dem Ziel, zehn Kilometer vor dem Fuß des Col d'Èze, dem letzten Berg des Tages, erlitt Martínez einen Reifenschaden. Der Kolumbianer bekam schnell Unterstützung vom neutralen Materialwagen, hatte aber dennoch den Anschluss an die Gruppe verloren und wurde vor dem Col d'Èze von der Verfolgergruppe geschluckt. Als der Anstieg erreicht war, beschleunigte Quintana zweimal, aber der Kolumbianer wurde Roglič, Yates und Van Aert nicht los. Van Aert musste zwar kämpfen, ließ sich aber nicht abschütteln.
Vielmehr wurde der belgische Meister schließlich wichtiger Helfer für Roglič. Denn als Yates, der im Gesamtklassement nur 47 Sekunden hinter dem Slowenen lag, angriff, konnte der Führende nicht folgen. Schnell hatte der Brite 20 Sekunden Vorsprung und der Abstand wuchs weiter. Van Aert nahm Roglič ins Schlepptau und gemeinsam konnte das Jumbo-Visma-Duo Schadenbegrenzung betreiben. Einholen konnten sie den Ausreißer, der den Tagessieg schließlich als Solist feierte, zwar nicht mehr, schafften es aber, den Rückstand auf neun Sekunden zu verringern und belegten die Plätze zwei und drei.
In der Gesamtwertung hatte Roglič schließlich noch 29 Sekunden Vorsprung auf Yates, während Martínez als Tages-13. mit 1:44 Minuten Rückstand noch den dritten Gesamtrang rettete. Er hatte nach acht Etappen 2:37 Minuten Rückstand zu Roglič.