Gundelfingen (rad-net) - Die Regio-Tour hat keine Zukunft mehr. Rudi Renz als federführender Organisator der fünftägigen Rundfahrt durch Südbaden muss aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Der fast 70-Jährige aus Gundelfingen bei Freiburg hätte in diesem Jahr allzu gerne noch eine 29. Auflage organsiert, doch sein Gesundheitszustand lässt dies nicht zu. «Ich möchte die Zeit noch ein wenig genießen», sagte Renz der «Badischen Zeitung».
Neben den gesundheitlichen Einschränkungen wurde es für den langjährigen Macher immer schwieriger, Sponsoren für das Etappenrennen durchs süddeutsche Dreiländereck zu gewinnen. Mit der Tour 2012 war auch das Engagement der Rothaus-Brauerei als Titelsponsor zu Ende gegangen. Renz'-Tochter Cornelia Renz wickelt derzeit als Geschäftsführerin der Regio-Tour GmbH noch die letzten Geschäfte ab.
Nach der Erstauflage 1985 entwickelte sich die Regio-Tour zu einer der bedeutendsten Rundfahrten Deutschlands. Das UCI-Rennen der ersten Kategorie bot jeweils im August über Jahre hinweg hochklassigen Radsport. Der Etappenplan führte die Athleten traditionell auch durchs Elsass, im Schwarzwald am sogenannten Texaspass im Finale am Kaiserstuhl fiel häufig die Entscheidung über den Gesamtsieg.
Zu den Gewinnern des traditionsreichen Rennens zählen unter anderem Mario Cipollini (1987), Laurent Brochard (1994 und 2002), Jan Ullrich (1996), Filippo Simeoni (2000), Alexander Winokurow (2004) oder Andreas Klöden (2006). Infolge der Dopingskandale und fehlender Sponsoren fand die Regio-Tour ab 2009 nur noch als Junioren-Rundfahrt über vier Etappen statt. Letzter Sieger in der Eliteklasse war 2008 Björn Schröder mit dem Team Milram.
Als Junioren-Rennen versammelte die grenzüberschreitende Rundfahrt zuletzt die Weltspitze mit zahlreichen Nationalmannschaften. Auch das ist nun Geschichte.