Regensburg (rad-net) - Trotz steigender Mitgliederzahlen ist die Nachwuchsgewinnung «zur Sicherung der Kaderpyramide im Radsport» eine der wichtigsten Aufgaben der Vereine und Verbände. Diese Meinung vertrat Toni Kirsch, Vorsitzender der Radsportjugend im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei der Bundesjugendhauptversammlung am Wochenende in Regensburg. Kirsch, Vorsitzender des Radsportverbandes Nordrhein-Westfalen, wird die Radsportjugend auch in den kommenden vier Jahren führen. Die Delegierten wählten den Bergheimer für weitere vier Jahre an ihre Spitze. Ebenso bestätigt wurden Ines Richter aus dem Radsportverband Brandenburg als Vertreterin für Mädchenradsport sowie Beisitzer Jürgen Oelschlegel vom Bayerischen Radsportverband. Toni Kirsch führt die Radsportjugend seit dem 10. März 2007.
Verstärkt wird das Vorstandsteam der Radsportjugend künftig durch die Beisitzer Jan Schlichenmaier aus Württemberg, Simone Schmitz aus Nordrhein-Westfalen und Toni Hornung aus Bayern. Sie lösen Klaus Waclawik, Thomas Timmers und Klaus auf der Brücken ab, die nicht mehr zur Wahl standen. Waclawik und Timmers wurden für ihre Arbeit in Regensburg mit der Silbernen Ehrennadel des BDR ausgezeichnet. Als so genannte «kooptierte Mitglieder» wurden außerdem Laura Hanns und Anna Beyer aus dem Landesverband Bayern in den Vorstand der Radsportjugend berufen, der nach dem Votum der Versammlung für das laufende Jahr Ausgaben von 176.900 Euro verwalten kann.
Zuletzt habe die Radsportjugend vor allem in den Bereichen Straßen- und Bahnradsport deutliche Einbrüche bei den Zahlen der Lizenzen zu verzeichnen, so Toni Kirsch in seinem Jahresbericht. Gründe seien dafür ein demographischer Wandel, ein verändertes Schul- und Freizeitverhalten, Bewegungsarmut und Computer-Orientierung, die hohen Materialkosten im Radsport als trainingsintensive und risikoreiche Sportart, die Anstiege der schulischen Belastungen sowie fehlende Übungsleiter und Trainer und die fehlende finanzielle Ausstattung von Vereinen und Verbänden und ein schlechtes Image des Radsports.
Im Rahmen einer Klausurtagung sei die Vielfältigkeit der Arbeit der Radsportjugend nochmals deutlich geworden, so Kirsch, der künftig die Kommunikation zwischen Jugendvorstand und Kommission sowie den Jugendleitern der Landesverbände verbessern will, die Fortbildungen dieser Jugendleiter forcieren und die Öffentlichkeitsarbeit als separates Aufgabenfeld definieren will.
Kirsch mahnte außerdem eine Stärkung der Jugendvertreter in den Landesverbänden und in der Mustersatzung des BDR an. Es werde überall propagiert, in der Jugend liege die Zukunft, aber «scheinbar ist das im Radsport noch nicht angekommen», so Kirsch.
Im BDR waren für das Jahr 2010 insgesamt 8308 Jugendliche und 14645 Schülerinnen und Schüler gemeldet. Das bedeutete im Jugendbereich ein Rückgang von 0,7 Prozent und bei den Schülern ein Plus von 0,66 Prozent. Von den Lizenzsportlern gehören dabei 55 Prozent dem Bereich Hallenradsport an, 45 Prozent sind für den Rennsport lizensiert.
In seinem Schlusswort betonte Toni Kirsch nochmals «Jugendliche und Interessierte für die Arbeit in den Vereinen und Landesverbänden zu motivieren». Sein Dank galt letztlich den Organisatoren und dem LV-Jugendleiter Toni Hornung für die gute Vorbereitung und Durchführung der Bundesjugendhauptversammlung 2011. Regensburg war erstmals Gastgeber der Bundesjugendhauptversammlung. Die nächste Bundesjugendhauptversammlung findet 2013 in Nordrhein-Westfalen statt.