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Christian Stoll (Foto von 2006) will mit einem Partner Rennen in Hannover und Köln organisieren.
19.01.2011 14:27
Radsport-Tradition soll wieder belebt werden

Bremen (dpa) - Sechstagerennen gehört zu den Klassikern des Radsports. Dennoch gibt es nur noch zwei Veranstaltungen in Deutschland. Nun soll die kriselnde Disziplin wiederbelebt werden. Neue Sixdays sind in Hannover und Köln geplant.

Die Sechstagerennen in Deutschland zählten zuletzt zu einer aussterbenden Spezies. In den 1970er und 1980er Jahren gab es noch rund ein Dutzend Rennen, doch nur die Sixdays in Bremen und Berlin haben überlebt. Nachdem zuletzt die Standorte Dortmund, Stuttgart und München aufgrund massiv sinkender Zuschauerzahlen aufgeben mussten, besteht nun wieder Hoffnung für Fans und Radsport-Profis. In Köln, Hannover und Leipzig gibt es demnächst neue Sixdays-Standorte, weitere sollen folgen.

«Beides sind Städte mit einer großen Radsport-Tradition. Das war maßgeblich für unsere Planung», sagte Christian Stoll, der die Rennen in Hannover und Köln mit seinem Partner Frank Boelé organisieren will. Der «Weihnachtspreis» in der niedersächsischen Landeshauptstadt soll vom 15. bis 20. Dezember in der Messehalle 7 ausgetragen werden. Das Rennen in Köln ist für November 2012 geplant und soll unter dem Motto «So startet der Karneval» in der Messehalle 9 stattfinden. Auch in Leipzig ist für 2012 wieder ein Sechstagerennen avisiert.

«Mir liegt sehr viel daran, dass dieser faszinierende Sport in Deutschland erhalten bleibt», sagte Stoll, der als Hallensprecher in Bremen und Berlin arbeitet. Der Sechstage-Profi Robert Bartko, der mit seinem Partner Robert Bengsch in Bremen gewann, ist begeistert. «Das ist das absolut richtige Signal. Ich hoffe, dass der eine oder andere Sponsor mit aufspringt auf das Boot.»

Er und sein Partner hätten den Markt genau analysiert, erklärte Stoll.: «Das ist keine Harakiri-Aktion. Wir setzen auf gut gefüllte kleinere Hallen. Die Sechstagerennen leben von der Stimmung.» Stoll und Boelé planen in Hannover mit 6000 Zuschauern pro Abend. Das Duo hat bereits weiter gehende Pläne, hat unter anderem mit Hallenbetreibern in Frankfurt und Mannheim gesprochen.

Dass Sechstagerennen sich trotz der Probleme in Dortmund, Stuttgart und München rechnen, zeigt das Beispiel Bremen. Neben dem bisherigen Veranstalter Frank Minder haben sich drei weitere Organisatoren beworben. Auch in Berlin, wo Ende Januar bis Anfang Februar das hundertjährige Jubiläum gefeiert wird, sind die Weichen für einen Fortbestand des Sechstagerennens bis mindestens 2017 gestellt.


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