Salzburg (rad-net) - Für Radfahrer sind Oberösterreichs «Landschaften für Leidenschaften» ein wahres Paradies. Zwischen den sanften Hügeln des Böhmerwaldes im Norden und der majestätischen Bergwelt des Dachsteins im Süden legt sich nämlich ein 2100 Kilometer umfassendes, dichtes Netz an Radwanderwegen über das Bundesland. Ob in den idyllischen Flusslandschaften von Donau, Enns oder Inn, in den vom Granit sanft geformten Hügeln des Mühlviertels, in der bezaubernden Berg- und Seenwelt des Salzkammergutes oder in der teils bizarren Bergwelt des Nationalparks Kalkalpen – Radwege und Mountainbikerouten führen zu den schönsten Plätzen Oberösterreichs. Sechs Top-Radwege laden dazu ein, auf ausgedehnten Touren die attraktivsten Radlerziele des Landes ob der Enns zu entdecken. Eine Vielzahl an kleineren Ausflugsrouten schafft sinnvolle Verbindungen und komplettiert so das Netz.
Den schnellen und vollständigen Überblick über dieses Radwegenetz verspricht die Oberösterreich-Radkarte. Im Kartenteil wird schnell ersichtlich, wie die sechs Top-Radwege und die 26 Ausflugsrouten miteinander verknüpft sind und wie sich daraus vielfältige Tourenmöglichkeiten und interessante Abstecher ergeben. Die aktuelle Ausgabe der Radkarte kennzeichnet Abschnitte, auf denen mit motorisiertem Verkehr zu rechnen ist. Auf der Rückseite sind alle Radwege mit ihren Highlights, Sehenswürdigkeiten, Ausflugszielen und landschaftlichen Reizen beschrieben. Die Porträts der Top-Radwege wurden mit einem Höhendiagramm ergänzt, das Steigungen und Gefälle plastisch sichtbar werden lässt. Und weil auch der fitteste Radfahrer hin und wieder Kraft braucht, gibt’s auch Einkehr-Tipps aus erster Hand.
Der Donauradweg gehört zu den beliebtesten Radrouten und genießt unter Radfahrern und Radwanderern längst Kultstatus. Der oberösterreichische Abschnitt beginnt östlich von Passau mit einem kulturellen Höhepunkt, dem Stift Engelszell, dem einzigen Trappistenkloster Österreichs. Eingerahmt von bewaldeten Uferhängen bahnt sich der Strom seinen Weg – und muss in der Schlögener Schlinge in einem einzigartigen Naturschauspiel zwei mal die Richtung ändern. Vorbei an geheimnisvollen Burgruinen, an der geschichts-trächtigen Stadt Eferding und dem Stift Wilhering führt der Radweg immer mit leichtem Gefälle in die Landeshauptstadt Linz hinein, die im Jahr 2009 Kulturhauptstadt Europas war. Auch östlich von Linz reihen sich idyllische Orte am Ufer der Donau, auf das fruchtbare Machland folgt der wildromantische Strudengau. Das romantische Städtchen Grein zeugt aber noch heute vom Wohlstand, den die Schifffahrt mit sich brachte – es verfügt über das älteste bürgerliche Stadttheater Österreichs.
Der grüne Inn bildet im Westen die Grenze zwischen Oberösterreich und Bayern. Als einst wichtige Handelsroute für Salz aus dem Süden, entstanden an seinen Ufern prächtige Handelsstädte. Die Verbindung aus diesen historischen Juwelen und einzigartigen Naturparadiesen ist es, die den besonderen Reiz am oberösterreichischen Abschnitt des Innradweges ausmacht. Das Europareservat Unterer Inn ist ein bedeutendes Brutgebiet für Vögel. Die Städte Braunau und Obernberg begeistern mit ihren historischen Stadtkernen und das Augustiner Chorherrenstift Reichersberg ist das traditionsreiche geistige Zentrum der Region. Schließlich folgt noch Schärding, mit den berühmten barocken Hausfassaden der Silberzeile.
Im Osten Oberösterreichs hat die Enns ihr wildromantisches Tal ins Gebirge gegraben. Der Ennstalradweg folgt dem Lauf des Flusses und führt die Radler nicht nur in eine atemberaubende Naturlandschaft, sondern auch in die Vergangenheit. Denn das aus dem Süden am Fluss angelieferte Eisen wurde in den Orten an der Enns in Hammerwerken verarbeitet. Relikte aus dieser längst vergangenen Zeit können am Ennstalradweg immer wieder entdeckt werden. Heute bilden das Reichraminger Hintergebirge und das Sengsengebirge den Nationalpark Kalkalpen. Auf dem Weg nach Norden rollen die Drahtesel durch Steyr. Die Romantikstadt ist ebenfalls durch die Verarbeitung von Eisen zu Wohlstand und zu ihrem historischen Stadtbild gekommen. Enns ist schließlich die älteste Stadt Österreichs und thront mit ihrem markanten Stadtturm auf einem Hügel über dem Alpenvorland.
Das Salzkammergut ist weltberühmt für seine idyllische Berg- und Seenlandschaft. Eine Tour auf dem Salzkammergutradweg bietet die einmalige Chance, die bekanntesten der tiefblauen Seen und romantischen Orte kennen zu lernen. Vom Attersee war schon Gustav Klimt dermaßen begeistert, dass er hier seine wichtigsten Landschaftsbilder schuf. Der Traunsee mit der Stadt Gmunden wird vom majestätisch über den Wassern thronenden Traunstein bewacht. In Bad Ischl verbrachte bereits Kaiser Franz Joseph seine Sommer und auch ein Abstecher an den Hallstättersee lohnt sich. Denn neben dem Ort Hallstatt, der sich wie ein Schwalbennest an den Berg drängt, gilt es hier auch das älteste Salzbergwerk der Welt zu entdecken.
Das Mühlviertel ist eine mystische Landschaft. Sein Untergrund besteht aus altem Granit, der von den Naturgewalten zu sanften Höhenzügen geformt wurde. Der Grenzlandradweg führt von der Donau entlang der Grenze zu Bayern in den Böhmerwald. Vorbei am Stift Schlägl folgt er schließlich der Grenze zu Südböhmen. Waldbedeckte Höhenzüge prägen die Landschaft.
An die längst vergangene Zeit der Römer erinnert der Römerradweg. Er verbindet Passau mit dem Attersee und der Stadt Wels, einst unter dem Namen Ovilava eine bedeutende römische Zivilstadt. Die Radler durchqueren die Hügel des Innviertels. Der Verlauf des Radweges ist mit einem symbolischen Römerhelm markiert, immer wieder stoßen Radfahrer auf Fundstellen mit Spuren aus der Zeit der Römer. Zielort ist schließlich die älteste Stadt Österreichs, Enns, die zur Zeit der Römer unter dem Namen Lauriacum ein Legionslager beherbergte.
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