Berlin (dpa) - Der Berliner Radprofi Maximilian Schachmann hat die derzeitige Startberechtigung des unter Doping-Verdacht stehenden Chris Froome kritisiert.
Der britische viermalige Tour-de-France-Sieger hatte zuletzt erstmals den Giro d'Italia gewonnen, obwohl die Affäre um seine erhöhten Salbutamol-Werte weiter ungeklärt ist. «Es liegt ganz klar eine Verletzung des Regelwerks vor», sagte Schachmann im Interview des «Tagesspiegels». «Daher wäre es für viele deutlich verständlicher, wenn es in diesem Falle zu einer Suspendierung kommt oder Froome zumindest hätte aussetzen müssen, bis die Sache geklärt ist.»
Dennoch hoffe er nicht, dass Froome sein Triumph bei der Italien-Rundfahrt wieder aberkannt werde, betonte Schachmann. «Das wäre extrem schädigend für unseren Sport», sagte der 24-Jährige. Zuletzt hatte Weltverbandspräsident David Lappartient gesagt, dass es voraussichtlich kein Urteil über Froome vor Start der Frankreich-Rundfahrt Anfang Juli geben werde. Froome war bei einer Kontrolle im September 2017 bei der Vuelta mit 100 Prozent über dem erlaubten Wert des Asthmamittels Salbutamol getestet worden.
Schachmann hatte zuletzt mit einem Etappensieg beim Giro den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Bei der Frankreich-Rundfahrt wird der Profi des belgischen Quick-Step-Floors-Teams nicht teilnehmen und voraussichtlich auch die Spanien-Tour Vuelta auslassen. Ein Ziel diese Saison sei, sich für die WM zu qualifizieren. «Irgendwann mal das Weltmeistertrikot zu tragen, war schon immer ein Traum von mir», sagte Schachmann. Und das ist noch nicht das Ende seiner Ziele. Auf die Frage, worüber er in fünf Jahren in einem Interview gerne reden würde, antwortete er: «Über den Tour-de-France-Sieg. Das wäre schön.»
Schachmann-Interview beim Tagesspiegel
Schachmann bei Quick-Step