«Ich möchte auch nach dem Sport ein einigermaßen gesundes Leben führen», sagt Jens Krichbaum, dessen lädierte Schulter fast das ganze Jahr ein vernünftiges Training verhinderte. Auch während der Saison musste der 36-Jährige mehrfach passen oder konnte nur unter starken Schmerzen aufs Spielfeld gehen. «Ich kann nicht mal meine kleine Tochter hochheben. Jetzt wird mit den Ärzten geklärt, ob eine Operation erforderlich ist», erklärt Krichbaum.

Das Duo Jens Krichbaum und Roman Müller hatte sich Ende 2014 zusammengetan, nachdem Krichbaums bisheriger Partner, Marco Rossmann, aus beruflichen Gründen seine Laufbahn beendet hatte. Krichbaum übernahm die für ihn eigentlich ungewohnte Position des Stürmers, Müller ging ins Tor. Ursprünglich war das Projekt auf zwei Jahre angelegt, doch es lief besser als gedacht. Bereits in der ersten gemeinsamen Saison 2015 konnte der DM-Titel gefeiert werden und man qualifizierte sich für die Radball-WM in Johor Bahru (Malaysia), wo Krichbaum/Müller den vierten Platz belegten.

Aber schon bald schränkten gesundheitliche Rückschläge den SV Eberstadt ein. «Auf Teufel komm raus weiter Radball zu spielen, wollten wir nicht», sagt der 34-jährige Roman Müller. «Bei mir kommen neue berufliche Herausforderungen hinzu. Deshalb reifte der gemeinsame Entschluss, die Karriere zu beenden.»

Krichbaum gehörte in den letzten Jahren zu den dominierenden deutschen Radballern. 2006 holte er zusammen mit seinem Bruder Holger Krichbaum erstmals den DM-Titel, den sie 2007 erfolgreich verteidigten. Von 2012 bis 2014 gewann Krichbaum zusammen mit Marco Rossmann dreimal in Folge die Deutsche Meisterschaft, 2015 war dann der letzte Titel zusammen mit Roman Müller. Bei den Weltmeisterschaften konnte Krichbaum mit Rossmann zwei Medaillen holen: Bei der Heim-WM in Aschaffenburg 2012 Bronze und ein Jahr später in Basel Silber. Müller holte neben DM-Gold auch zweimal Silber und zweimal Bronze bei den nationalen Titelkämpfen.