Saarbrücken (dpa) - Das österreichische Rad-Team Elk Haus Simplon hat seinen Start bei der am 10. August in Saarbrücken beginnenden Deutschland-Tour eingeklagt.
Ein Hamburger Gericht erließ laut Rundfahrt-Chef Kai Rapp eine Einstweilige Verfügung, das mit einer Wild Card eingeladene Team starten zu lassen. Die Organisatoren, die ihre Anti-Doping-Aktivitäten erhöhten, wollten die Zweitliga-Mannschaft ausladen, weil die analog zur Tour de France von den Fahrern geforderten Selbstverpflichtungen nicht unterschrieben worden waren.
Darin müssen sich die Teilnehmer an der Deutschland-Tour im Kern verpflichten, im Doping-Fall ein Jahresgehalt an den Weltverband UCI zu zahlen, um den Anti-Doping-Kampf zu unterstützen. Allerdings ist die Vereinbarung juristisch fragwürdig, was die Entscheidung des Hamburger Gerichts bewies. «Ich muss mich der Entscheidung des Gerichts beugen, wir haben aber bereits unsererseits Schritte eingeleitet», sagte Rapp am Vortag des Beginns der Deutschland-Tour.
Unter dem Eindruck der Tour de France, die durch vier Dopingfälle erschüttert wurde, und nach Vorgaben der übertragenden ARD haben die Veranstalter ihre Anti-Doping-Aktivitäten deutlich erweitert. Bereits im Vorfeld der Deutschland-Tour seien an den beiden Tagen vor dem Start 30 Blut-Kontrollen vorgenommen worden, hieß es. Bei der Hälfte der Teams sollen Blut-Screenings über eventuelle Unregelmäßigkeiten bei den Fahrern Aufschluss geben. Außerdem wird laut Rapp ein neuartiger Test auf das männliche Hormon Testosteron angewendet und die Zahl der Urin-Kontrollen nach jeder Etappe von vier auf sechs erhöht.
Die «Chaperon»-Methode soll dafür sorgen, dass die zur Doping-Kontrolle ausgelosten Fahrer nach der Zieldurchfahrt bis zum Test im Campingwagen im Zielbereich ständig begleitet werden, um Manipulationen auszuschließen. Bei diesem System hatte es bei der Tour de France erhebliche Lücken gegeben.