Bis zur letzten Abfahrt konnte Sabine Spitz das Rennen in einer vierköpfigen Spitzengruppe offen halten. Dann unterlief ihr ein kleiner Fehler, so dass ihre drei Schweizer Konkurrentinnen entwischen konnten. «Ich habe mich verbremst und es blieb keine Zeit mehr die Lücke zu schließen», erklärte Sabine Spitz, nachdem sie zehn Sekunden hinter der Siegerin Leumann (1:38:59 Stunden) die Ziellinie passiert hatte. Leumann gewann im Sprint gegen Esther Süss (+0:00,3) und Marielle Saner (+0:00,4).

Obwohl sie sich ein wenig über den Lapsus ärgerte, war für Sabine Spitz die Erkenntnis wichtiger, dass das Höhentrainingslager im Schweizer Engadin eine positive Wirkung entfaltet hatte. «Ich brauche noch Erholung, aber ich denke für die Weltmeisterschaft bin ich im Plan», sagte die Central-Pro-Bikerin. Tatjana Dold aus Freiburg wurde auf dem flachen Kurs, der nur 90 Höhenmeter pro 6,0-Kilometer-Runde aufweist, mit 9:07 Minuten Rückstand Zwölfte.

Das Herren-Rennen ging an Florian Vogel, der in der letzten Runde Ralph Näf abhängen und nach 55,8 Kilometern in 1:50:51 Stunden mit elf Sekunden Vorsprung gewinnen konnte. Weltmeister Nino Schurter (alle Schweiz), der durch einen Sturz in der drittletzten Runde das Rennen mit entschied, wurde Dritter (+0:22). Dabei gewann er gegen Olympiasieger Julien Absalon (Frankreich) erneut eine Sprint-Entscheidung. Fünfter wurde Ex-Weltmeister Christoph Sauser (Schweiz, +0:24).

Einziger Deutscher im Rennen war Marcel Fleschhut aus Mosbach. Der U23-DM-Dritte wurde 22. (+9:24), nachdem er im Verlauf des Wettbewerbs immer mehr abbaute. Damit hatte er allerdings auch gerechnet. «Am Anfang ging es ganz gut, aber nach dreieinhalb Trainingswochen ist klar, dass die Luft raus ist. Ich bin zuversichtlich, dass die WM gut wird», meinte Fleschhut. Die deutschen Top-Piloten sind zum Teil schon in Mont Saint Anne, Kanada (Fumic, Milatz) oder haben auf das Rennen verzichtet (Kurschat).