Bogotá (rad-net/dpa) - Nach einer Razzia beim französischen Radsportteam Arkéa-Samsic noch während der Tour de France und der Aufnahme von Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Marseille hat sich der kolumbianische Teamkapitän, Nairo Quintana zu Wort gemeldet.
«Die Behörden betraten mein Zimmer und beschlagnahmten völlig legale Vitaminpräparate, obwohl sie den französischen Behörden vielleicht nicht bekannt waren», hieß es in einer Mitteilung Quintanas in den sozialen Medien. «Das ist der Hauptgrund, warum es Zeit braucht, um alles, was passiert ist, aufzuklären. Aber um alle Zweifel auszuräumen, möchte ich hiermit bestätigen, dass zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Doping-Substanzen gefunden wurden.»
Am Tag der Königsetappe zum Col de la Loze am vergangenen Mittwoch war der französische Rennstall ins Visier geraten. Im Teamhotel in der Nähe des Wintersportorts Méribel wurden Medien zufolge auch Hinweise auf Doping entdeckt. Ein Arzt und ein Betreuer kamen in Polizeigewahrsam. Jetzt wird geprüft, ob an den Anschuldigungen etwas dran ist, weshalb auch Quintana eine freiwillige Aussage bei der Staatsanwaltschaft gemacht hat.
Quintana bekräftigte im Nachhinein, dass er vor der Staatsanwaltschaft erschienen sei und alle Fragen «mit gutem Gewissen» beantwortet habe. Er sei Zeit seines Lebens ein sauberer Fahrer gewesen und habe nichts zu verstecken. «Ich möchte ein Missverständnis aus der Welt räumen: Ich habe weder bei der diesjährigen Tour, noch jemals zuvor Assistenten konsultiert, die kein Teil der Mannschaft waren. (…) Ich, Nairo Quintana, war ein sauberer Fahrer während meiner gesamten sportlichen Karriere und ich habe einen tadellosen biologischen Ausweis vorzuweisen. Ich möchte der Öffentlichkeit, meinen Fans und den Anhängern des Radsports klarmachen, dass ich in meiner ganzen Karriere - als Junior, U23-Fahrer und Profi - noch nie illegale Substanzen verwendet habe, die meine sportliche Leistung verbessern und die Prinzipien des Sports verraten», erklärte der Rennfahrer weiter.
Insgesamt betonte der Kolumbianer, dass er niemals persönlich angeklagt worden sei, sich aber weiterhin den Befragungen unterziehen werde, um die Situation zu klären: «Ich habe alle Fragen und Zweifel beantwortet und ich werde freiwillig damit weitermachen bis geklärt ist, dass ich niemals illegale Substanzen konsumiert habe und keine Dopingmittel bei der Razzia gefunden wurden. [...] Ich werde stark bleiben, die Wahrheit verteidigen und meinen Weg weiter gehen, auch wenn die Masse derweilen eine andere Richtung einschlägt.»