Limoges (dpa) - Im Streit um das Funkverbot ist der Radsport-Weltverband UCI hart geblieben und hat die Fahrer ohne Knopf im Ohr auf die zehnte Etappe der Tour de France geschickt.
Einen letzten Kompromissvorschlag der Verbotsgegner schmetterte die UCI ab und drohte bei Zuwiderhandlung harte Sanktionen an - bis hin zu einem Tour-Ausschluss. «Ich wäre mir nicht zu schade, jeden Fahrer nackt vor mir erscheinen zu lassen, um zu kontrollieren, ob er nicht doch ein Radio dabei hat», kündigte der Vorsitzende der UCI- Kommissäre, Martin Bruin, vor dem Abschnitt von Limoges nach Issoudun an.
Trotz des Widerstands der Verbotsgegner, die eine von den meisten Teams unterzeichnete Petition eingereicht hatten, dürfen die Fahrer auf der 194,5 Kilometer langen Etappe nicht mit ihren Team-Leitungen in den Fahrzeugen kommunizieren. Dieses Szenario soll sich auf der 13. Etappe wiederholen. Am Start in Limoges machte Rabobank-Profi Grischa Niermann seinem Ärger über die sture Haltung der UCI mit einer humorvollen Aktion Luft: Der Hannoveraner bastelte eine lange silberne Antenne an seinen Helm. «Das ist mein Statement zu dieser Sache. Ich finde das lächerlich. Wir müssen nicht die Zeit zurückdrehen», sagte Niermann am französischen Nationalfeiertag.
Bei einem Krisengipfel am Vortag hatten die Funk-Befürworter dem Tour-Veranstalter ASO als Kompromiss vorgeschlagen, dass nur zwei Fahrer pro Team per Knopf im Ohr mit ihren Sportdirektoren im Kontakt stehen sollten. Zudem habe man das Angebot unterbreitet, anstatt auf der 13. Etappe lieber auf dem Schlussabschnitt nach Paris am 26. Juli ganz auf Funk zu verzichten, teilte Milram-Teamchef Gerry van Gerwen mit.