Genua (dpa) - Olaf Pollack aus Cottbus ist knapp am ersten Rosa Trikot des 87. Giro d'Italia und an einer faustdicken Überraschung vorbei gefahren. Wie bei der Tour de Romandie in der Schweiz musste sich der Profi des Gerolsteiner-Teams nur Bradley Mc Gee beugen.

Der in französischen Diensten fahrende Australier gewann den 6,9 km langen Prolog durch die Altstadt Genuas zum Giro-Auftakt in 8:30 Minuten mit zehn Sekunden Vorsprung vor Pollack, der maßlos enttäuscht war, obwohl er für eine große, positive Überraschung gesorgt hatte. Als letzter deutscher Profi hatte Jens Heppner vor zwei Jahren das Rosa Trikot getragen.

Die Topfavoriten für den Gesamtsieg in drei Wochen, Titelverteidiger Gilberto Simoni (9:05) und Stefano Garzelli (9:16/beide Italien) waren nur durch wenige Sekunden getrennt, hatten aber mit der Vergabe des Tagessieges nichts zu tun. Der schwierige Kurs wies 15 Kurven auf und beinhaltete zwei kleine Steigungen.

«Sein zweiter Platz beim Prolog der Romandie-Rundfahrt hatte Olaf großes Selbstvertrauen gegeben, aber leider hat es wieder nicht gereicht», ärgerte sich Pollacks Teamchef Christian Henn, der mit seinen Fahrern den Kurs am Morgen mehrmals abgefahren hatte. Pollack, der sich jetzt auf einen ungleich schwerer zu erreichenden Etappensieg konzentrieren wird, war auf einer ultraleichten Spezialmaschine am Start. Sein prominenter italienischer Team-Kollege Davide Rebellin, dem durch seinen Dreifach-Sieg in den Ardennen ein historisches Triple gelungen war, fuhr 17 Sekunden langsamer als Pollack.

Nur 169 Fahrer gingen an den Giro-Start, nachdem Juri Golcer (Slowenien) und Ubelino Mesa (Kolumbien) in der Blut-Kontrolle hängen geblieben waren. Gegen beide Fahrer besteht Doping-Verdacht, weil ihre Blutwerte Auffälligkeiten aufwiesen. Vorerst wurden sie 15 Tage gesperrt. Weitere Doping-Tests folgen.

Genua - Genua (6,9 km):