Lüttich (rad-net) - Tadej Pogačar hat Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen und damit seinen ersten Sieg bei einem großen Klassiker eingefahren. Der Slowene vom UAE-Team Emirates setzte sich im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe knapp vor Weltmeister Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) und David Gaudu (Groupama-FDJ) durch.
Das Peloton ging das Rennen ruhig an und ließ erst einmal eine siebenköpfige Spitzengruppe fahren, die bis zu elf Minuten Vorsprung herausholte. Einen ersten ernsthaften Angriff aus dem Feld gab es bei rund 80 Kilometern vor dem Ziel, als die beiden Astana-Premier Tech-Fahrer Luis Léon Sánchez und Omar Fraile auf der Côte de Wanne das Tempo erhöhten. Auch auf der Côte de la Haute Levee und am Col du Rosier gab es Angriffe von Fahrern wie Philippe Gilbert (Lotto-Soudal) und Greg van Avermaet (Ag2r-Citroen). Es konnte sich jedoch keiner absetzen, aber der Abstand zu den Ausreißern sank schnell.
Inzwischen hatte Ineos Grenadiers mit Tao Geoghegan Hart und Adam Yates die Nachführarbeit im Hauptfeld übernommen. Dadurch wurde die Favoritengruppe auf 13 Mann reduziert und die Ausreißergruppe kurz nach der Côte de La Redoute rund 30 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Unter anderem hatten Alaphilippe, Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Marc Hirschi (UAE-Team Emirates) und Jakob Fuglsang (Astana-Premier Tech) den Split im Feld verpasst, aber im weiteren Verlauf lief alles wieder zusammen.
An der Côte de Forges teilte sich die Favoritengruppe erneut. Während Fahrer wie Yates und stein Teamkollege Richard Carapaz, Pogačar, Gaudu und Tim Wellens (Lotto-Soudal) vorne dabei waren, mussten Alaphilippe, Primoz Roglič und Alejandro Valverde (Movistar), der am heutigen Sonntag seinen 41. Geburtstag feiert, nachsetzen. In der Spitzengruppe nutzte Carapaz einen ruhigen Moment, um anzugreifen. Der Ecuadorianer brachte 25 Sekundenzwischen sich und die Gruppe um Pogačar, zu der Alaphilippe & Co. inzwischen aufgeschlossen hatte. Alleine in Front und mit gut 20 Sekunden Vorsprung nahm Carapaz mit der Côte de la Roche-aux-Faucons in Angriff.
Aus der Favoritengruppe attackierte daraufhin Davide Formolo (UAE-Team Emirates) und holte damit Carapaz zurück. Danach war es Michael Woods (Israel Start-Up Nation), der angriff. Dadurch entstand rund 15 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Spitzengruppe mit Woods, Alaphilippe, Valverde, Gaudu und dem späteren Sieger Tadej Pogačar.
Das Quintett hatte eine halbe Minute Vorsprung als es Lüttich erreichte. Bei noch 1000 zu fahrenden Kilometern versuchte Woods seine Mitstreiter mit einem Angriff zu überraschen, aber Alaphilippe schloss die Lücke wieder, sodass um den Sieg gespurtet wurde. 250 Meter vor dem Ziel eröffnete Valverde an Position eins liegend den Sprint, wurde aber Alaphilippe und Pogačar schnell überholt und auch Gaudu konnte noch an dem Spanier vorbeiziehen.
