Gavere (rad-net) - Tom Pidcock (Trinity) hat mit seinem Sieg beim Superprestige in Gavere am gestrigen Sonntag seinen ersten großen internationalen Sieg im Elite-Bereich eingefahren. Mit seinem Triumph vor Mathieu van der Poel (Alpecin) sorgte der Brite zudem für den ersten Erfolg eines Rennfahrers, der nicht aus Belgien oder den Niederlanden kommt, bei einem der großen Klassements-Crossrennen seit 2013.
«Heute bin ich wohl den Kinderschuhen entwachsen», sagte Pidcock nach dem Rennen. Der 21-Jährige, der kommende Saison bei Ineos fährt und im September auch die U23-WM im Mountainbike gewann, habe sich konsequent auf die Crossrennen in diesem Winter vorbereitet, wenngleich das zum Anfang der Saison noch nicht ganz sichtbar wurde. Beim Weltcup in Tabor kam er nicht über den 17. Platz hinaus, was offenbar einen Rückschlag für ihn bedeutete. Aber Pidcock steigerte sich beim Superprestige in Boom Anfang Dezember schon auf den neunten Platz, fuhr am vergangenen Samstag beim Scheldecross schon auf den dritten Rang und erlangte gestern seinen ersten Sieg.
«In den letzten Jahren war ich beim Start schlecht, also habe ich daran gearbeitet und versucht, mich dort zu verbessern. Ich weiß, wenn ich eine gute erste Runde fahren kann und dort noch nicht in den roten Bereich komme, dann habe ich fürs Finale noch mehr übrig. Ich habe hart trainiert und jetzt zahlt es sich aus», so Pidcock, der weiter erklärte: «Mit jedem Rennen werde ich stärker. Nach Tabor war mir wichtig, dass ich mir selbst gesagt habe, dass sich niemand an das Resultat erinnern wird, wenn ich später ein Ergebnis erziele. Vielleicht kann das jetzt jeder vergessen.»
Und der Sieg in Gavere war offenbar nicht nur Pidcocks Durchbruch, sondern auch ein markanter Punkt in der Cross-Geschichte der vergangenen Jahre, die komplett von Belgiern und Niederländern bestimmt wurde. Zuletzt war es der Franzose Francis Mouray, der am 22. Dezember 2013 als «Ausländer» ein Rennen der drei großen Serien Weltcup, Superprestige oder X2O Trofee (vormals DVV Trofee) gewinnen konnte. Er gewann damals den Querfeldein-Weltcup in Namur als Solist. 2014 war Zdeněk Štybar bei der Weltmeisterschaft erfolgreich, beim Superprestige siegte der Tscheche zuletzt 2012.