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Erik Zabel vom Team Telekom (m) während der 2. Etappe.
08.07.2003 17:10
Petacchi wieder zu schnell für Zabel - 2. Etappensieg

Saint-Dizier (dpa) - Der Sprint-Express um Alessandro Petacchi rollt bei der 90. Tour de France weiter einen Tick zu schnell für Erik Zabel. Dem deutschen Meister fehlten auch auf der 3. Etappe die entscheidenden Meter, um seinen insgesamt 13. Tagessieg herausfahren zu können.

Nach 167,5 km von Charleville-Mézières nach Saint Dizier holte sich Petacchi seinen zweiten Erfolg, nachdem der Italiener beim Giro d'Italia in diesem Jahr schon sechs Mal erfolgreich war. Zabel blieb wie am Vortag Rang vier, nachdem er auf der ersten Etappe Platz drei belegt hatte. Tour-Debütant Olaf Pollack vom Team Gerolsteiner wurde in Saint-Dizier Siebter.

Im Gelben Trikot des Gesamtführenden fährt in seiner Heimat der Franzose Jean-Patrick Nazon. Dank seiner Zeitgutschriften hat Nazon acht Sekunden Vorsprung vor dem Australier Bradley McGee, der seit dem Prolog in Paris geführt hatte. Einen Tag vor dem wichtigen Mannschaftszeitfahren erreichte Jan Ullrich mit dem Hauptfeld das Ziel und verlor keine Zeit auf seine Konkurrenten im Gesamtklassement. Ullrich ist jetzt Gesamtsechster.

Das Rennen der 22 Teams führt über 69 km von Joinville erneut nach Saint-Dizier. Dabei ist die wichtigste Passage mit dem einzigen Anstieg der Strecke gleich zu Beginn zu bewältigen. Ullrichs Team Bianchi darf dabei nicht zu viel Zeit auf das Team US Postal von Lance Armstrong einbüßen, das neben der spanischen Mannschaft Once als Favorit gilt.

Pech hatte erneut das Team Gerolsteiner. Der Österreicher René Haselbacher stürzte wenige Meter vor der Ziellinie, nachdem in der Nähe der Begrenzung der Australier Robbie McEwen gedrückt hatte und muss nun um seine weitere Tour-Teilnahme bangen. Zuvor war Pollack bereits zwei Mal zu Fall gekommen, auch Uwe Peschel landete schon auf dem Asphalt. «Ich bin regelrecht in den Himmel aufgeschossen», sagte Haselbacher, nachdem er sich aufgerappelt hatte. «Mit tut der Ellbogen weh, und ich muss jetzt erst einmal darüber schlafen.»

Die Anwärter in der Gesamtwertung hielten sich im Osten Frankreichs erneut zurück. Der erste ernsthafte Fluchtversuch gelang auf der welligen Etappe mit nur einer Bergwertung der niedrigsten Kategorie Außenseiter Anthony Geslin. Der bei km 83 ausgerissene Franzose erarbeitete sich bis zu 3:15 Minuten Vorsprung, hatte aber ebenso keine Chance auf eine Soloankunft wie am Tag zuvor sein Landsmann Frédéric Finot. Trotz seines Schlüsselbeinbruches stand auch der Amerikaner Tyler Hamilton wieder an der Startlinie. Der 32-Jährige hatte beim Massensturz am Sonntag in Meaux frühzeitig die Chance eingebüßt, Armstrong heraus zu fordern.

Etwa 60 km vor dem Ziel wurde die Tour erstmals durch eine Demonstration behindert. Ausreißer Geslin und das nachfolgende Feld mussten abbremsen, um 50 gewerkschaftlich organisierte Schauspieler passieren zu können. Der schüchterne Versuch einer Straßenblockade entlockte sogar Tour-Favorit Armstrong ein Lächeln.

Trotz des Verlustes des Gelben Trikots von McGee haben die australischen Radprofis auch für große Aufmerksamheit auf dem fünften Kontinent gesorgt. «Es ist unglaublich. Es gibt in unserem Land immer mehr Leute, die die Tour verfolgen, obwohl die Etappen um ein Uhr nachts dortiger Zeit zu Ende sind. Ganz Australien steht hinter uns», sagte Sprinter Baden Cooke, Etappengewinner in Sedan, der Zeitung «L'Equipe».

Sein Mannschaftsgefährte und Freund McGee vom französischen Team fdjeux.com war der dritte Australier in Gelb nach Phil Anderson 1981 und 1982 sowie Sprinter Stuart O'Grady 1998 und 2001. McEwen war zudem im Grünen Trikot in die 3. Etappe gestartet. Der WM-Zweite hatte im Vorjahr die Serie von Zabel gestoppt, der es sechs Mal nacheinander gewann. Der 24-jährige Cooke darf derzeit das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers tragen.


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