Kuurne (rad-net) - Mads Pedersen (Trek-Segafredo) hat den Klassiker Kuurne-Brüssel-Kuurne (UCI 1.Pro) gewonnen. Der ehemalige Weltmeister setzte sich nach einem spannenden Rennen über 197 Kilometer im Sprint vor Anthony Turgis (Total Direct Energie) und Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) durch.
Nils Politt (Bora-hansgrohe) erreichte den siebten Platz und damit seine zweite Top-Ten-Platzierung an diesem Wochenende. Gestern war der Kölner bereits bei Omloop Het Nieuwsblad Zehnter geworden.
Das Rennen wurde von Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) mitbestimmt. Nach dem Start hatte sich eine sechsköpfige Ausreißergruppe um die beiden Bora-hansgrohe-Profis Maciej Bodnar und Patrick Gamper abgesetzt, die bis zu sechs Minuten Vorsprung hatte. Zu der schloss der niederländische Meister gemeinsam mit Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) auf, nachdem er mit ihm 85 Kilometer vor dem Ziel am Kanarieberg angegriffen hatte und das Duo eine Lücke von rund 3:30 Minuten schloss. An dem legendären Kopfsteinpflasteranstieg Oude Kwaremont hatten Van der Poel und Narvaez die Spitze erreicht.
Im Hauptfeld ging auf dem Oude Kwaremont ebenfalls die Post ab. Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) erhöhte das Tempo und auch Vorjahressieger Kasper Asgreen (Deceuninck-Quick Step) sowie John Degenkolb (Lotto-Soudal) zeigten sich. Im weiteren Verlauf dezimierte sich das Peloton auf rund 20 Fahrer, zu denen auch Nils Politt (Bora-hansgrohe), Pidock, Greg Van Avermaet (Ag2r-Citroen) und Bryan Coquard (B&B Hotels-KTM) gehörten - aber nicht der spätere Sieger.
In der Spitzengruppe drückte Van der Poel auf dem Kluisberg, dem letzten Anstieg des Tages, nochmal aufs Gaspedal und die Gruppe fiel auseinander. Das machte es auch den Verfolgern schwer, näher zu kommen. Nach dem letzten Kopfsteinpflasterabschnitt, der Beerbosstraat, waren es immer noch 20 Sekunden Loch. Derweil kam eine Gruppe mit Mads Pedersen an die Verfolgergruppe wieder heran. Doch man tat sich immer noch schwer, die Ausreißer einzuholen. Das geschah erst zwei Kilometer vor dem Ziel.
Pedersen feierte einen deutlichen Sieg im folgenden Sprint, nachdem ihm Stuyven den Sprint angezogen hatte. Hinter dem Dänen belegten Turgis und Pidcock die Plätze zwei und drei. «Ich war an Mathieus Hinterrad, als er angriff. Aber es war ziemlich früh, also wollte ich ihm nicht folgen. Als die Gruppe dann am Kwaremont ging, war meine Position in Ordnung, aber nicht gut genug, um mitzufahren», gab Pedersen zu. Deshalb ließ er die Gruppe um seinen Teamkollegen Stuyven erst einmal ziehen. «Es ist ein starkes Feld hier - Chapeau für Mathieu, weil er es versucht hatte und sie es fast geschafft hätten, aber heute war es nicht zu Gunsten der Ausreißer, sondern zu unseren Gunsten.»