Paris (rad-net) - Am kommenden Sonntag wartet die «Königin der Klassiker» auf die Profis. In diesem Jahr geht es über 54,5 Kilometer Kopfsteinpflaster. Im vergangenen Jahr war Greg van Avermaet (BMC) erfolgreich und auch in diesem Jahr kann man mit ihm rechnen. Ein Blick auf die Favoriten...
Neben Vorjahressieger Van Avermaet, ist sicherlich Flandern-Sieger Niki Terpstra zu nennen, 2014 stand er auch schon einmal ganz oben bei dem Rennen auf dem Podest. Aber Terpstra ist nicht der einzige Rennfahrer von Quick-Step Floors, der Ambitionen hat. Philippe Gilbert will zu den Rennfahrern gehören, die jedes Monument einmal gewinnen konnten - Paris-Roubaix fehlt noch in seinem Palmares, entsprechend hoch sind seine Ambitionen. Auch Zdenek Stybar hat gute Chancen, schließlich war er schon zweimal Zweiter (2015, 2017).
Stybar war im Gelände auf dem Crossrad erfolgreich, ehe er auf die Straße wechselte. Am Start von Paris-Roubaix ist mit Wout van Aert auch der amtierende Cross-Weltmeister. Er hat bislang eine fantastische erste Klassiker-Saison gefahren, überzeugte unter anderem als Dritter bei Strade Bianche und als Neunter bei der Flandern-Rundfahrt. Auch wenn es vielleicht dieses Jahr für einen Sieg noch etwas zu früh ist, darf man den 23-Jährigen sicherlich weit vorne erwarten.
Weitere Favoriten sind Sep Vanmarcke (EF Education First-Drapac), der schon oft vorne dabei war, aber noch nie ganz vorne, Jasper Stuyven, Mads Pedersen (beide Trek-Segafredo) und natürlich Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe), dem das Rennen auch noch auf seiner Erfolgsliste fehlt. Aber das dürfte eigentlich auch nur noch eine Frage der Zeit sein.
Aus deutscher Sicht geht der Blick natürlich als erstes auf John Degenkolb (Trek-Segafredo), der das Rennen 2015 gewinnen konnte. In den vergangenen Tagen hatte er immer wieder gesagt, dass sein Fokus auf dem Kopfsteinpflaster-Klassiker liegen würde. «Es hat sich besser und besser angefühlt», sagte Degenkolb nach der Streckenbesichtigung. «Ich hoffe, dass es am Sonntag genauso sein wird und dass ich eine brillante Leistung abliefern kann», so Degenkolb, dessen Lieblingsrennen Paris-Roubaix ist.
Mit Tony Martin und Nils Politt (beide Katusha-Alpecin) gibt es aber noch zwei weitere Deutsche, die ein gutes Resultat einfahren können. Politt war als 17. am vergangenen Sonntag bester Deutscher bei der Flandern-Rundfahrt und die Strecke der «Hölle des Nordens» dürfte ihm noch mehr entgegenkommen. «Ich bin letztes Jahr gut gefahren, die Form stimmt, ich bin gespannt. Die Kraft und den Motor hab' ich für Roubaix», sagte der Kölner den Reportern nach dem Rennen.
Und Martin ist immer für eine Überraschung gut, schließlich gewann er 2015 auch die Tour de France-Etappe, die über Abschnitte von Paris-Roubaix führte und übernahm damit das Gelbe Trikot. «Die Klassiker sind ein großes Ziel für mich und ich versuche, ein Ergebnis zu erzielen. Es ist ziemlich wichtig für mich», so Martin. «Der wichtigste Klassiker für mich ist Roubaix. Ich mag das Kopfsteinpflaster und das Rennen selbst ist das beste für mich und gibt mir die beste Chance, ein gutes Ergebnis zu erzielen.»
Neben Degenkolb, Martin und Politt sind noch zwölf weitere Deutsche bei dem Rennen am Start: Marcel Sieberg (Lotto-Soudal), Marcus Burghardt, Rüdiger Selig, Andreas Schillinger (Bora-hansgrohe), Max Walscheid, Phil Bauhaus (Sunweb), Jasha Sütterlin (Movistar), Nico Denz (Ag2r-La Mondiale), Marcel Kittel, Rick Zabel (beide Katusha-Alpecin), Roger Kluge (Mitchelton-Scott) und Christian Knees (Sky).