Amilly (rad-net) - Nach zwei windigen und regnerischen Tagen ist für einige Rundfahrer der Traum vom Gesamtsieg bei Paris-Nizza bereits geplatzt. Während Richie Porte (BMC), Sieger von 2013 und 2015, gestern 14 Minuten verlor, gelang es Trek-Segafredo, sowohl Alberto Contador als auch John Degenkolb im Peloton zu halten.
Bereits wenige Kilometer nach dem Start teilte sich das Feld im Seitenwind und Porte sah sich früh in Schwierigkeiten. BMC-Teammanager Valerio Piva versuchte nach dem Zieleinlauf das Chaos zu analysieren. «Es war ein sehr schwieriger Tag für uns. Wir haben gestern Michi Schär verloren und er ist ein wichtiger Mann in diesen Bedingungen. Ohne ihn konnten wir Porte nicht an der Spitze halten». Nicholas Roche war der einzige BMC-Profi, der den Journalisten nach dieser enttäuschenden Etappe etwas sagen wollte. «Ich fühle mich tot», so der Ire, nachdem er ebenfalls mit über 14 Minuten Rückstand das Ziel erreichte.
Auch die Kälte sei laut Piva ein Problem für den Australier Porte gewesen, der in der Hitze der Tour Down Under noch aufblühte. «Wir haben versucht, zurückzukommen und in der Verpflegungszone war der Abstand zur Spitze bei eineinhalb Minuten. Doch dann gab es vorne weitere Attacken und unsere Chancen auf die Gesamtwertung waren dahin. Es war ein schlechter Tag, aber so ist das Rennen», ergänzte Piva.
Unterdessen konnte es Trek-Segafredo besser machen als beim Auftakt, sodass die beiden Leader Degenkolb und Contador dieses Mal den Kontakt zur Spitze halten konnten. «Es war ein chaotischer Tag vom ersten Kilometer an. Heute haben viele Nerven gezeigt. Ich war gut platziert, viel aber zeitweise etwas zurück. Doch mein Team hat super gearbeitet und wir konnten den Kontakt zur Spitze wiederherstellen», erklärte Contador, der mit 1:18 Minuten Rückstand auf den Gesamtführenden Arnaud Démare (FDJ) noch in Schlagdistanz liegt.
Auch Degenkolb erlebte einen wesentlich besseren zweiten Tag, nachdem er bei der ersten Etappe früh den Anschluss verloren hatte. «Ich habe mich heute viel besser gefühlt als gestern. Ich hatte von Anfang an eine gute Position und das Team konnte Alberto gut beschützen. Am Ende war es kein normaler Sprint, alle waren super müde und leer – diese Sprints mag ich am liebsten. Ich habe mich relativ stark gefühlt, daher ist der zweite Platz eine kleine Enttäuschung. Aber es hat mir gezeigt, dass sich meine Form in die richtige Richtung bewegt. Ich werde in den kommenden Tagen noch mehr Gelegenheiten bekommen», erklärte Degenkolb.
Eine davon könnte es gleich heute geben. Die 190 Kilometer von Chablis nach Chalon-sur-Saône sind nur etwas hügelig – doch Windstaffeln können die Sprinterhoffnungen, das haben die ersten beiden Etappen gezeigt – ganz schnell zunichte machen. Die Etappe endet heute gegen 17 Uhr.
Colbrelli siegt - Degenkolb knapp Zweiter...