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Michael Teuber gewann Gold im Einzelzeitfahren. Foto: Christian Teuber
05.09.2012 14:16
Paralympics: Graf und Teuber holen Zeitfahr-Gold

London (rad-net/dapd) - In den beiden Einzelzeitfahren der Klassen C2 und C1 bei den Paralympischen Spielen in London haben Tobias Graf und Michael Teuber auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke «Brands Hatch» Gold geholt.

Graf, der schon Silber und Bronze auf der Bahn geholt hatte, komplettierte damit seinen Medaillensatz. Der 28-Jährige, dem seit einem Unfall im Alter von zehn Jahren das linke Bein fehlt, gewann das Zeitfahren über 16 Kilometer mit einer Zeit von 24:35,12 Minuten und war damit fünf Sekunden schneller als der Chinese Guihua Liang und Maurice Eckhard Tio, der nur um vier Zehntelsekunden langsamer war als Liang.

«Nach der ersten Runde hatte unser Mananger Tobias Engelmann mir angezeigt, dass ich vorne zwei, drei Sekunden vorne liege, das hat mich noch mal extra angespornt. Der Kurs ist echt hart», sagte Graf nach dem Rennen. «Ich hatte mich nach den Bahnradwettbewerben so platt gefühlt, dass ich nicht mit Gold gerechnet habe, darauf gehofft natürlich schon», so Graf weiter.

Teuber setzte sich nach einer Fahrzeit von 25:16,43 Minuten über die 16 Kilometer mit fast 13 Sekunden Vorsprung gegen Lokalmatador Mark Colbourne durch. Dritter wurde Yu Li Zhang aus China. Erich Winkler fuhr 15 Sekunden hinter dem Chinesen auf den undankbaren vierten Platz.

«In mir kocht die pure Euphorie hoch, dass sich die ganzen Jahre extrem harten Trainings vor so einem fantastischen Publikum ausgezahlt haben - solche Tage sind der Höhepunkt im Leben eines Athleten», sagte Michael Teuber, der nach einem Autounfall 1987 inkomplett querschnittsgelähmt ist. Teuber weiter: «Je schwerer der Kurs, desto besser für mich - wäre die Strecke flacher gewesen, hätten die Bahnradfahrer vielleicht wieder abgeräumt.»

In der Klasse C3 wurde Steffen Warias Siebter mit rund eineinhalb Minuten Rückstand auf den australischen Sieger David Nicholas. Wolfgang Sacher wurde in der Klasse C5 beim Sieg von Yegor Dementyev aus der Ukraine Zehnter mit rund drei Minuten Rückstand.

Die deutschen Frauen gingen leer aus. Dabei verpasste C3-Fahrerin in der zusammengelegten Klasse C1-3 als Vierte eine Medaille, hatte aber auch 48 Sekunden Rückstand zu Rang drei. «Ich bin etwas sprachlos. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es reicht für eine Medaille», zeigte sich Schindler enttäuscht. Der Sieg ging an Allison Jones aus den USA. Bei den Frauen C5 wurde Kerstin Brachtendorf beim Sieg der überragend fahrenden Britin Sarah Storey mit fast vier Minuten Rückstand Siebte. Zu Platz drei waren es nur 1:20 Minuten Rückstand.

Heute nachmittag stehen noch die Entscheidungen bei den Blinden und den Handbikern an.


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