Apeldoorn (rad-net) - Denise Schindler hat bei der Bahn-Weltmeisterschaft der Para-Cycler in Apeldoorn (Niederlande) für die erste deutsche Medaille gesorgt. In der Einerverfolgung der Frauen der C3-Klasse holte die Weltmeisterin von 2018 die Silbermedaille gegen die überraschend starke Australierin Paige Greco. Ganz knapp an der Bronzemedaille vorbeigefahren ist nach starker Leistung Pierre Senska.
Die 33-Jährige zog in ihrer Paradedisziplin in 4:07,152 Minuten mit der zweitschnellsten Zeit souverän ins Finale ein. Doch Greco hatte in der Qualifikation in 4:00,206 Minuten einen neuen Weltrekord gefahren, sodass es für Schindler schwer wurde. «Ich wusste, dass ich nur mit Risiko Gold gewinnen kann. Daher bin ich All-In gegangen und habe alles auf eine Karte gesetzt. Leider ist der Plan nicht aufgegangen, doch anders hätte ich auch keine Chance gehabt», so Schindler, der nach einem Unfall im Alter von zwei Jahren der rechte Unterschenkel amputiert werden musste. Ihre Konkurrentin holte sie ein. «Natürlich bin ich traurig, wenn man im Finale Gold verpasst, aber ich brauche mich auch als Vize-Weltmeisterin nicht zu schämen. Mit Blick auf die Paralympics in Tokio sehe ich noch viel Potenzial und weiß, was ich drauf habe.»
Ein starkes Comeback bei der WM auf der Bahn feierte nach vierjähriger Abstinenz Pierre Senska. Der 30-jährige Berliner glänzte schon in der Qualifikation der C1-Klasse mit einem deutschen Rekord (3:55,266 Minuten) und kam als Vierter ins Kleine Finale. Dort musste er sich in 3:55,864 Minuten nur um sechs Zehntelsekunden dem Kanadier Ross Wilson (3:55,268) geschlagen geben. «Ich bin mega zufrieden. Klar ist es ein bisschen ärgerlich, wenn man eine Medaille so knapp verfehlt. Doch in der Qualifikation bin ich schon deutschen Rekord gefahren und hatte nur eine Sekunde Rückstand auf den Zweiten. Daher bin ich wirklich happy», sagte Senska.
Michael Teuber verbesserte seine persönliche Bestzeit um rund fünf Sekunden und reihte sich in der starken Konkurrenz der Starklasse C1 auf Rang sechs ein, zwei Plätze dahinter landete mit Erich Winkler der dritte Deutsche. Ein deutsches Trio unter den besten Acht – ein starkes Teamergebnis.
Heute fährt Schindler im 500-Meter-Zeitfahren um die Medaillen und die C1-Männer Senska, Teuber und Winkler gehen im 1000-Meter-Zeitfahren an den Start. In der Einerverfolgung der Tandems starten Timo Kleinwächter und sein Pilot Stefan Nimke.