Rom (dpa) - Zehn Jahre nach dem Tod des früheren italienischen Radprofis Marco Pantani hat die Staatsanwaltschaft Rimini den Fall einem Medienbericht zufolge wieder aufgerollt.
Sie ermittele nach dem Auftauchen neuer Beweise wegen des Verdachts auf Totschlag, wie die «Gazzetta dello Sport» am Samstag berichtete. Nach dem Eingang neuer Dokumente der Angehörigen Pantanis seien erneut Ermittlungen eingeleitet worden, sagte Paolo Giovagnoli, der Staatsanwalt von Rimini, dem Blatt.
Der Tour-de-France- und Giro-d'Italia-Sieger Pantani war am 14. Februar 2004 tot in einem Hotel aufgefunden worden. Bislang wird davon ausgegangen, dass er ohne Fremdverschulden an einer Überdosis Kokain gestorben ist.
Die Familie des damals 34-Jährigen glaubte nicht an diese Theorie und ließ ihren Anwalt neue Beweise sammeln. Diese wurden dem Bericht zufolge in der vergangenen Woche der Staatsanwaltschaft präsentiert, woraufhin die Ermittlungen wieder aufgenommen worden seien. Die «Gazzetta dello Sport» berichtete, Pantani könnte demzufolge vor seinem Tod Streit mit seinem Mörder gehabt haben, der ihn schließlich zwang, die Überdosis Kokain mit Wasser zu sich zu nehmen und den Tatort manipulierte.
«Er ist getötet worden, weil er alles zum Thema Doping berichten wollte, was er wusste», sagte Pantanis Mutter Tonina. Nun solle unter anderem die Flasche untersucht werden, aus der das Wasser für den tödlichen Drink stammte; sie sei nie analysiert worden.