Clermont-Ferrand (dpa) - Mit dem großen Männer-Finale auf den Champs-Élysées fällt der Startschuss für die zweite Auflage der Tour de France Femmes. Rund 400 Kilometer weiter südlich gehen die 154 Fahrerinnen auf die Strecke, in 190 Ländern wird im TV übertragen.
Die Frauen-Tour stieg gleich mit der ersten Auflage zum wichtigsten Rennen im Kalender auf. «Als ich wieder nach Hause kam, wurde mir erst bewusst, wie groß dieses Rennen war», sagte Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten.
Die Strecke
In acht Etappen müssen 960,4 Kilometer mit über 14 000 Höhenmetern bewältigt werden. Die Königsetappe ist zweifelsohne das vorletzte Teilstück mit der Bergankunft auf dem legendären Col du Tourmalet. Auf 2110 Metern Höhe wird die Vorentscheidung über den Gesamtsieg fallen. Am Schlusstag steht in Pau ein Einzelzeitfahren über 22,6 Kilometer auf dem Programm.
Die Favoritinnen
Es deutet viel auf einen niederländischen Zweikampf zwischen van Vleuten und Demi Vollering. Vollering war im letzten Jahr mit über drei Minuten Rückstand noch Zweite, ist in dieser Saison mit 13 Siegen das Maß aller Dinge. Für die 40-Jährige van Vleuten ist es die letzte Saison, sie will sich mit einem erneuten Tour-Sieg verabschieden. Nach einem mäßigen Frühjahr zeigte sie zuletzt gute Form und gewann in Abwesenheit von Vollering den Giro Donne. Bei der Vuelta holte sich van Vleuten den Gesamtsieg vor Vollering - und war dabei gerade einmal neun Sekunden schneller.
Die deutschen Chancen
Liane Lippert ist die beste deutsche Klassement-Fahrerin, muss sich aber ganz in den Dienst von van Vleuten stellen. Die deutsche Meisterin wird erst im nächsten Jahr freie Fahrt bekommen. Auf eine starke Leistung hofft Top-Talent Ricarda Bauernfeind, die schon bei der Vuelta im Mai Platz fünf belegte. Die routinierte Romy Kasper wird ebenso dabei sein wie Kletterspezialistin Clara Kloppenburg. Ebenfalls nominiert wurden die erfahrene DM-Zweite Kathrin Hammes und Hannah Ludwig.