Berlin (dpa) - Im Zuge der Doping-Affäre Lance Armstrong hat der nächste Ex-Radprofi Doping gestanden. Der frühere Telekom-Fahrer Bobby Julich räumte ein, zwischen 1996 und 1998 mit EPO gedopt zu haben.
«Ich wusste, dass es falsch war, aber zu jener Zeit war die Einstellung zu EPO im Fahrerfeld so gewöhnlich und akzeptiert, dass ich persönlich die Perspektive verloren habe», teilte er in einem bei «cyclingnews.com» veröffentlichten Schreiben mit. 1998 wurde Julich, der zuvor drei Jahre lang bei Motorola und Cofidis Teamkollege von Armstrong war, Dritter der Tour-Gesamtwertung.
Julich stand von 2002 bis 2003 im Team Telekom unter Vertrag. 2004 gewann er Bronze im olympischen Zeitfahren - nach der Doping-Verurteilung gegen Tyler Hamilton rückte er auf Rang zwei vor.
Zuletzt war der 40-Jährige Trainer beim britischen Team Sky. Der Rennstall verpflichtet seine Fahrer und Betreuer als Reaktion auf den Armstrong-Skandal, in einer schriftlichen Erklärung Dopingmissbrauch in der Vergangenheit und Gegenwart auszuschließen. Das habe Julich zur Beichte gezwungen. Der britische Rennstall um den diesjährigen Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins trennte sich nach zwei Jahren von dem Coach. Vor Julich hatten schon andere ehemalige und aktuelle Profis als Reaktion auf den Armstrong-Skandal Doping gestanden.