Gera (dpa) - Radsport-Olympiasieger Olaf Ludwig sorgt sich um die langfristige Zukunft seiner Sportart.
«Es ist kein Wille da, die Veranstalter zu unterstützen. Solange wir uns in einem Land bewegen, wo es sonst für alles Unterstützung gibt - wird es immer weniger werden», sagte Ludwig der Deutschen Presse-Agentur vor seinem 60. Geburtstag am Ostermontag. Ein Rennen nach dem anderen werde zugemacht, betonte Ludwig. «Demzufolge ist es so, dass die Rennfahrer immer weniger werden.»
Profi-Radsport und die Tour de France werde es immer geben, betonte der Thüringer, der inzwischen wieder in seiner Heimat Gera lebt. Nur welche Rolle die Deutschen dabei spielten, sei für ihn eine andere Frage, wenn «immer weniger von unten nachkommt». Auch die derzeitige Corona-Krise sieht Ludwig, der 1988 das Straßenrennen der Olympischen Spiele in Seoul 1988 gewann, als riesige Herausforderung für den Radsport. «Es bringt Riesenprobleme mit, das ist vollkommen klar. Der Radsport ist ja nicht gesund, er lebt von der Radsport-Industrie», sagte er.