Gränichen (rad-net) - Jolanda Neff hat am Wochenende die Schweizer Meisterschaft im Mountainbike gewonnen. Nachdem sie schon beim Swiss Bike Cup in Leukerbad Zweite geworden war, meldete sie sich mit dem Titelgewinn nun endgültig nach ihrer schweren Verletzung, die sie im Training im Dezember erlitt, zurück.
Neff war am 22. Dezember bei einer Trainingsfahrt mit dem Mountainbike schwer gestürzt. Der Unfall endete für die Schweizerin in einer lebensbedrohlichen Situation, die eine gerissene Milz, einen Rippenbruch und eine zur Hälfte kollabierte Lunge mit sich brachte. In einer anschließenden Notoperation war die Milz zwar wiederhergestellt worden, doch nach einigen Tagen starb das Organ an Unterfunktion ab. Da die Milz nicht lebenswichtig ist, kann sie auch im toten Zustand im Körper verbleiben.
Nachdem sich nach dem Start eine größere Gruppe vorne gesammelt hatte, ließ der Angriff von Neff nicht lange auf sich warten. Dahinter bildeten sich mehrere Zweiergruppen, die die Verfolgung aufnahmen. Allerdings kamen die an die Europameisterin nicht mehr heran, vielmehr baute sie von Runde zu Runde ihren Vorsprung aus. Das Ziel erreichte Jolanda Neff mit 2:30 Minuten Vorsprung auf Sina Frei (Ghost Factory Racing). Fünf Sekunden dahinter sicherte sich Linda Indergand (Maloja Pushbikers MTB Team) die Bronzemedaille.
«Super cool», freute sich die 27-Jährige über ihren Sieg. «Die fahren hier alle auch im Weltcup vorne mit. Das war sicher ein hohes und ein aussagekräftiges Niveau. [...] Von A bis Z meine Leistung abzurufen, das war super. Ohne Zuschauer sicher speziell, aber die Leute die mich auch sonst anfeuern, waren heute auch da», so Neff gegenüber «acrossthecountry.net».
Bei den Männern gab es auch einen Favoritensieg. Nino Schurter (Scott-Sram MTB Racing) setzte sich mit sechs Sekunden Vorsprung vor Mathias Flückiger (Thömus RN Racing) und elf Sekunden vor seinem Teamkollegen Lars Forster durch. Einfach wurde es ihm allerdings nicht gemacht. Bereits in der zweiten und dritten Runde hatte er angegriffen, aber erfolglos. «Erst in der letzten Runde nach der fünften Attacke bin ich dann ein bisschen weggekommen», so Schurter, der seinen neunten Titel in der Schweiz holte.