Münster (rad-net) - Olav Kooij (Jumbo-Visma) hat den Sparkassen Münsterland-Giro 2022 souverän gewinnen. Mit mehreren Radlängen Vorsprung setzte sich der erst 20-jährige Niederländer vor Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) und Maximilian Walscheid (Cofidis) durch.
Über weite Strecken des 205,9 Kilometer langen Rennens bestimmte eine fünfköpfige Ausreißergruppe das Geschehen. Jesse de Rooij, Sebastian Niehues (beide Bike-Aid), Julian Borresch (Saris-Rouvy Sauerland), Ole Theiler (Lotto-Kern Haus) und Jannis Peter (Deutschland) griffen kurz nach dem Start an und fuhren maximal 4:40 Minuten Vorsprung heraus. Nach der hügeligen ersten Rennhälfte waren davon noch 2:30 Minuten übrig. Nachdem Alpecin-Deceuninck, Quick Step-Alpha Vinyl und BikeExchange-Jayco den ganzen Tag gearbeitet hatten, war der letzte Ausreißer 25 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.
Das Rennen endete bei Kaiserwetter vor ebenso großartiger Kulisse, nicht nur wie vom Sieger erwartet in einem Massensprint. «Wir hatten gutes Wetter, es konnte eigentlich nur so kommen. Dann mussten wir aufs Finale warten. Auf den letzten Runden galt es dann, das Tempo immer mitzugehen und eine gute Position im Finale zu finden. Das hat dann gut geklappt», so Kooij nach dem Rennen.
Der zweitplatzierte Jasper Philipsen musste den Sieg seines Kontrahenten neidlos anerkennen. «Olav war heute richtig schnell, er hatte einen ordentlichen Vorsprung. Aber es war klar, dass es aufgrund der großen Konkurrenz schwer werden würde. Ich habe dann aber das Beste daraus gemacht.» Das war Platz 2 im Foto-Finish vor Max Walscheid, der 2018 letzter deutscher Sieger des Rennens war. «Ich bin froh, Dritter geworden zu sein. Ich habe schwierige Wochen hinter mir, war im Frühjahr schwer gestürzt, dann hatte ich während der Tour de France Covid. Das hat alles Energie gekostet. Ich habe in den letzten Wochen nochmal hart trainiert, mit dem Fokus auf heute. Das Team hat das gewusst. Deswegen freue ich mich sehr, dass es gepasst hat.»
Rainer Bergmann, Gesamtleiter des Sparkassen Münsterland Giro, zog ein rundum positives Fazit: «Es ging schon gut los mit dem Klassewetter beim Start der Jedermänner. Damit hatte keiner gerechnet. Im Rennen lief alles rund, wir hatten keine großen Stürze oder andere Probleme. Und dann noch dazu das starke Finale. Alles in allem ein sehr gelungener Radsporttag.»