Mont Sainte Anne (rad-net) - Auf den Plätzen 13 und 14 haben Manuel Fumic und Moritz Milatz die WM in Mont Sainte Anne, Kanada beendet. Der Titel ging erstmals an den Spanier José Hermida, der vor Europameister Jaroslav Kulhavy aus Tschechien und dem Südafrikaner Burry Stander gewann.
Für Manuel Fumic begann das WM-Rennen über 33,6 Kilometer denkbar ungünstig. Unverschuldet wurde er schon nach wenigen hundert Metern in einen Sturz verwickelt. Mit aller Macht versuchte er die entstandene Lücke zur Spitze wieder gut zu machen. «Das hat mich vielleicht zu viel Körner gekostet», räsonierte er nach dem Rennen. In dieser Phase hatte er auch einen Sturz, der wohl durch eine Konzentrationsschwäche zustande kam.
In den Regionen um Platz 15 fuhr er zwei Runden ein Tempo, das ihm erlaubte etwas zu regenerieren und legte dann wieder den Vorwärtsgang ein. Prompt produzierte er die schnellste Rundenzeit und fuhr auf den achten Rang nach vorne. Dieser Zwischensprint endete aber durch einen Hinterrad-Defekt, der ihn erstens zurück warf und ihn zweitens um den Rhythmus brachte.
«Heute war alles drin, nur kein gutes Resultat», zog der Kirchheimer Bilanz, nachdem er das Ziel mit 5:23 Minuten Rückstand erreicht hatte. Seine Form sei aber nicht schlecht gewesen.
Moritz Milatz pendelte mehrere Male vor und hinter Fumic. Der Freiburger erwischte einen guten Start und nistete sich zwischen Rang zehn und 15 ein. «Es war nicht super, aber zumindest konnte ich heute kämpfen. Mit den Bedingungen bin ich gut zurecht gekommen und nach dem Misserfolg vom letzten Wochenende bin ich mit Rang 14 zufrieden», kommentierte der Freiburger.
Wolfram Kurschat, Jochen Käß und Robert Mennen waren auch in den Startcrash verwickelt. Doch sie fanden auch danach nicht mehr ins Rennen. Käß gab mit «Gummibeinen» auf, Mennen und Kurschat wurden auf den Plätzen 55 und 57 notiert.
Im Kampf um die Weltmeisterschaft machte Titelverteidiger Nino Schurter (Schweiz) drei Runden lang die Musik, gemeinsam mit Europameister Jaroslav Kulhavy. Doch Schurter, der zuvor schon einen harmloseren Reifenschaden hatte, konnte einen zweiten, einen Hinterrad-Defekt nicht mehr kompensieren und wurde trotz starker Leistung letztlich nur Vierter. So kämpfte ein Trio um das Regenbogen-Jersey und diesmal war das Glück auf der Seite von José Hermida. Der U23-Weltmeister des vergangenen Jahres, Burry Stander, konnte schon in der vorletzten Runde den Kontakt nicht mehr halten und Hermida schaffte es in einer technischen Passage Kulhavy abzuhängen. In 1:52:26 Stunden siegte er mit 29 Sekunden Vorsprung auf den Tschechen. Stander hatte 1:10 Minuten Rückstand.
«Ich habe so lange darauf gewartet. Es ist ein unglaubliches Gefühl», sagte Hermida mit brüchiger Stimme. «Und nach dem Pech in der Startphase habe ich kaum noch dran geglaubt wieder zurück kommen zu können, weil man hier auf dieser Strecke unbedingt von Anfang an vorne dabei sein muss. Aber heute habe ich auch das Glück gehabt, dass andere technische Probleme hatten.»