Mont Sainte Anne (rad-net) - Im kanadischen Mont Sainte Anne findet für die Mountainbiker am Wochenende das fünfte Weltcup-Rennen in der Cross-Country-Disziplin statt. Die deutsche Fraktion geht mit Optimismus in die Wettkämpfe am Sonntag, obwohl es schon sechs Jahre her ist, dass man dort auf dem Podium vertreten war.
Sabine Spitz (Haibike) war von 2005 bis 2007 in Mont Saine Anne jeweils Dritte, 2003 sogar mal Zweite hinter Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida). Das war’s in diesem Jahrtausend. Was aber auch damit zusammenhängt, dass Spitz Mont Sainte Anne oft ausgelassen hat. Bei den Herren gab es nur einmal eine Erfolgsmeldung, als 2002 Lado Fumic Dritter war.
«Bei mir lief es in Mont Sainte Anne bisher nie so richtig gut, obwohl ich da schon öfter mit einer guten Form hingekommen bin. Ich hoffe, ich kann den Bann am Sonntag durchbrechen», sagt Manuel Fumic. Die letzten beiden Jahre war er jeweils Zehnter. «Nach der DM lief es sehr gut im Training, deshalb bin ich in positiver Stimmung. Was das wert ist, kann ich allerdings nicht richtig einschätzen», sagte der WM-Zweite. Seit der EM in St. Wendel Anfang Juni fehlt ihm der internationale Vergleich.
Auch Moritz Milatz fehlen die Mut machenden Erinnerungen an Mont Sainte Anne. Die Zeitverschiebung - zu Deutschland sechs Stunden zurück - und die schwül-heiße Luft am St.-Lorenz-Strom mögen zwei Gründe dafür sein, aber längst keine ausreichende Erklärung. «Bisher lief es dort immer ein bisschen zäh, aber am Sonntag sollte das anders werden. Die Form war schon bei der DM gut und ist noch besser geworden», zeigt sich Milatz optimistisch.
Mit dem Rückenwind des Deutschen Meistertitels und erstmals bei der Elite im weißen Jersey mit den schwarz-rot-goldenen Streifen strebt Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) auf jeden Fall ein Top-20-Resultat an. Vielleicht reicht es ja in seiner aktuellen Verfassung für mehr auf dem wieder einmal umgebauten Kurs im Parc Mont Sainte Anne.
Spitz will vierten Rang verteidigen - oder ausbauen
Bei den Damen will Sabine Spitz ihre Ausgangsposition in der Gesamtwertung verteidigen oder gar ausbauen. Als Vierte geht sie in den fünften von sieben Weltcup-Läufen und da Pauline Ferrand Prevot (Liv Pro XC) in Kanada nicht auf der Meldeliste steht, könnte Spitz auf Rang drei vorrücken - wenn sie es schafft, die Meute hinter sich in Schach zu halten.
Und da liegen mit Titelverteidigerin Tanja Zakelj (Unior Tools) aus Slowenien, der Kanadierin Emily Batty (Trek Factory Racing) und Maja Wloszczowska (Liv Pro XC) aus Polen gleich drei Konkurrentinnen in Schlagdistanz. So gut lag Spitz schon in der Gesamtwertung schon viele Jahre nicht mehr, zuletzt war sie 2007 am Ende Vierte. Vor allem deshalb hat sie die Reise nach Nordamerika überhaupt angetreten.
Auch Adelheid Morath (Sabine Spitz-Haibike) war noch nicht so häufig in Mont Sainte Anne, obwohl der Weltcup dort der traditionsreichste überhaupt ist. Zum 21. Mal werden dort Cross-Country-Rennen ausgetragen, zweimal hatte man zudem die Weltmeisterschaft zu Gast.
Einen Tag nach ihrem 30. Geburtstag wird die Freiburgerin am Sonntag zum ersten Mal ein Rennen im Deutschen Meistertrikot bestreiten. «Darauf freue ich mich, das ist Zusatzmotivation. Sicher ist es auch ein bisschen Druck, aber ich versuche das als Motivation zu nutzen», sagt sie. Ihr Ziel, das sie schon vor der Saison formuliert hat: Das fünfköpfige Weltcup-Podium zu erklimmen. Falls es in Mont Sainte Anne nicht klappt, dann soll es eben eine Woche später in Windham funktionieren.
U23: Grobert peilt Führungstrikot an
Die U23-Kategorie hat in den vergangenen Jahren die Bilanz der Deutschen in Kanada etwas aufgemöbelt. Der Münstertäler Julian Schelb (Multivan-Merida) war 2013 Zweiter, Markus Schulte-Lünzum im Jahr zuvor Dritter. Auch Helen Grobert war letztes Jahr dort Dritte.
Die Remetschwielerin liegt in der U23-Weltcup-Gesamtwertung auf Rang zwei hinter der Schwedin Jenny Rissveds. 13 Punkte trennen die beiden. «Mein Ziel ist es, das Führungstrikot zurück zu holen», formuliert die DM-Dritte hohe Ansprüche. Mit der zuletzt gezeigten Form ist das aber durchaus denkbar.
Bei den Herren versuchen die beiden Schwaben Martin Frey (Team Bulls) und Christian Pfäffle (Lexware) unter der Regie von Bundestrainer Peter Schaupp die WM-Norm perfekt zu machen. Zweimal Top 15 oder einmal Top Acht wird verlangt. Frey hat die Hälfte schon geschafft.
Der Cross-Country-Zeitplan (MESZ) am Sonntag, 3. August:
15 Uhr: U23 Damen
17 Uhr: U23 Herren
19 Uhr: Damen
21:30 Uhr: Herren