Amathous (rad-net) - Sportler aus 15 verschiedenen Nationen, aber keine Deutschen starten in den Elite-Rennen des Cyprus Sunshine Cup in Amathous am morgigen Samstag. Die Weltranglistenerste Yana Belomoina führt die Startliste bei den Damen an. Bei den Herren scheinen der Österreicher Karl Markt, der Tscheche Jan Skarnitzl und der Grieche Periklis Ilias favorisiert.
Auf den Start bei der ersten Runde des Cyprus Sunshine Cup, dem Afxentia Etappenrennen hatte Yana Belomoina wegen eines Infekts verzichten müssen. «Ich bin bereit», sagt die Weltcup-Gesamtsiegerin vom niederländischen Team CST Sandd American Eagle jetzt. Sie macht sich allerdings nicht viele Gedanken über die Wiederholung ihres Vorjahressieges. 2017 hatte sie das Rennen zwischen den altertümlichen Ruinen von Amathous gewonnen. «Ich fühle mich jetzt besser, aber ich werde keine spezielle Vorbereitung haben. Es ist früh in der Saison und ich muss über das ganze Jahr hinweg top sein», erklärt Belomoina. «Amathous ist ein schöner, aber physisch auch sehr anspruchsvoller Kurs.»
Und ein sehr spezieller, schon aufgrund der Location. Direkt am Mittelmeer vor den Toren von Limassol gelegen, bewegt sich der 4,72 Kilometer lange Kurs um und auf einem Hügel, auf dem das altertümliche Amathous ausgegraben wurde. In einem eigentlich den (zahlenden) Besuchern der Ausgrabungsstätte vorbehaltenen Bereich, befindet sich Start und Ziel.
Beinahe wäre dieser Ort sogar zu Europameisterschafts-Ehren gekommen. Als der Europäische Verband UEC Anfang des Jahres 2017 nach einem möglichen Ersatz für Istanbul suchte, war man auch mit den Zyprioten im Gespräch. Wegen der Hitze wäre man vermutlich in den September ausgewichen, aber die UEC wählte dann die Variante mit Darfo Boario Terme in Italien.
Nun geht am Samstag wieder ein «normales» C1-dotiertes Rennen über die altertümliche Bühne. Längst nicht mehr so hochklassig besetzt wie das Afxentia vergangene Woche, aber immerhin auch mit Sportlern aus 15 Nationen. Allerdings ohne Deutsche in den Elite-Rennen. Die machen einen Zwischenstopp zuhause bevor sie zum Weltcup nach Südafrika fliegen. Oder schon geflogen sind. Ein gewisser Teil der Top-Fahrer ist auch schon weitergezogen.
So sind es die Weltranglistenerste Yana Belomoina (CSC Sandd American Eagle), die bereits seit sechs Wochen auf der Insel trainiert und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Merida), die aus der Startliste hervorstechen. Dahle-Flesjaa laborierte allerdings seit dem Afxentia an einem Infekt, so dass auch sie selbst abwarten muss, wie konkurrenzfähig sie sein wird. Die Belgierin Githa Michiels (Versluys), Vorjahres-Gesamtsiegerin, und Barbara Benko (Ghost Factory Racing) könnten im Kampf ums Podest eine Rolle spielen. Benkos Teamgenossin Malene Degn greift jetzt auch ins Geschehen ein.
Herren: Markt rechnet mit Skarnitzl
Nimmt man bei den Herren das abschließende Cross-Country-Rennen des Afxentia zum Maßstab, dann kommt man am Österreicher Karl Markt (Möbel Märki) nicht vorbei. Er war in Mantra tou Kampiou Fünfter und zudem im Vorjahr Zweiter in Amathous. Das Gelände liegt ihm also. «Beim Afxentia hatte ich vier sehr gute Tage, nur leider Defekte auf der zweiten und dritten Etappe. Sonst hätte es in der Gesamtwertung sicher weiter nach vorne gereicht», erklärt Markt. «Aber die Form passt und es war gutes Training.»
Im Blick auf die zweite und abschließende Runde des Cyprus Sunshine Cup 2018 meint der Tiroler: «Für mich ist es wichtig vor dem Weltcup in Südafrika noch mal ein Cross-Country-Rennen zu haben und im Vorjahr ist es in Amathous für mich auch gut gelaufen. Wenn man sich das Wetter zuhause in Österreich anschaut, dann war es sowieso eine gute Entscheidung hier zu bleiben.»
Der bereits erwähnte Jan Skarnitzl (Sram Mitas Trek) lieferte sich vor den Toren von Limassol 2017 mit Karl Markt ein heißes Duell um Platz zwei, damals hinter dem Franzosen Jordan Sarrou. Skarnitzl hat schon 2013 in Amathous gewonnen und er hat insgesamt vier Tagessiege beim Cyprus Sunshine Cup auf dem Konto. Dem Tschechen ist deshalb einiges zuzutrauen.
Vielleicht kann auch Markts Teamkollege Gregor Raggl in den Kampf um das Podest eingreifen. «Ich tue mir beim ersten Rennen immer schwer», erklärte Raggl zum Afxentia. «Aber die vier Tage haben mir gut getan und wenn ich mich gut erholt habe, sollte es in Amathous besser werden», ergänzt der Österreichische Staatsmeister.
Eine wichtige Rolle wird sicher auch Periklis Ilias spielen. Der Grieche präsentierte sich beim Afxentia so stark wie schon lange nicht mehr. Der frühere Marathon-Weltmeister glänzte als Gesamtsiebter. Er könnte beim Duell zwischen Markt und Skarnitzl also der lachende Dritte sein.
Zeitplan Cyprus Sunshine Cup in Amathous
9:10 Uhr: Jugend, Master und Hobby
11 Uhr: Damen Elite
11:01 Uhr: Juniorinnen
13:15 Uhr: Herren
13:16 Uhr: Junioren