Albstadt (rad-net) - Beim Mountainbike-Weltcup in Albstadt hat es im Rennen der Frauen einen französischen Doppelsieg gegeben. Loana Lecomte (Massi) verwies mit großem Vorsprung Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot (Absolute Absalon-BMC) und Haley Batten (Trinity) auf die Plätze zwei und drei.
Lecomte fuhr einen Start-Ziel-Sieg ein. Bereits im Startloop konnte sich die 21-Jährige alleine aus dem Feld lösen und wurde nie wieder eingeholt, wenngleich ihre Landsfrau Ferrand-Prévot versuchte, noch nachzusetzen.
«Ich kann es gar nicht glauben. Es war schon mein Ziel, aber ich wusste nicht, ob es klappen würde. Es ist ein wichtiges Qualifikationsrennen für die Olympischen Spiele, also wollte ich unbedingt in Topform sein», freute sich die U23-Weltmeisterin von 2020 über ihren Triumph, der sie auch für den Weltcup am kommenden Wochenende in Nove Mesto (Tschechien) zur Favoritin macht, zumal sie im vergangenen Jahr dort ihren ersten Elite-Weltcup gewinnen konnte. «Wir werden sehen», sagte sie mit Blick auf das nächste Rennen. «Ich will wieder mein Bestes geben, es wie jedes andere Rennen fahren. Es ist aber einer meiner Lieblingskurse.»
«Auch wenn viele von mir den Sieg erwartet haben, ist es immer noch ein zweiter Platz und ich habe die Gesamtweltcupführung inne», zeigte sich Ferrand-Prévot zufrieden mit ihrem Rennen und ergänzte: «Ich erwischte nicht den besten Start und war zu weit hinten als Loana an der Spitze davon zog. Es war super hart, weil ich mich heute einfach nicht perfekt gefühlt habe – das macht sich auf dieser schweren Strecke doppelt bemerkbar.»
Während die beiden Französinnen sicher die Plätze eins und zwei belegten - Ferrand-Prévot hatte am Ende 58 Sekunden Rückstand -, war der Kampf um den dritten Rang und die weiteren Plätze sehr spannend. Zunächst war es Ex-Weltmeisterin Kate Courtney (Scott-Sram), die auf Podestkurs war. Dahinter versuchten Fahrerinnen wie die australische Meisterin Rebecca McConnell (Primaflor Mondraker XSauce) oder die Schweizer Meisterin Jolanda Neff (Trek) ihr Rang drei streitig zu machen, kamen aber nicht heran.
Derweil hatte sich fast unbemerkt Haley Batten auch nach vorne gearbeitet. Sie zog an den Verfolgerinnen vorbei und griff auch ihre Landsfrau Courtney an und wurde schließlich Dritte mit 1:15 Minuten Rückstand zur Siegerin. Courtney konnte immerhin noch ihren vierten Rang verteidigen, nachdem in den letzten Runden Yana Belomoina (CST PostNL-Bafang) noch einmal stark aufgekommen war, aber nicht mehr über Platz fünf hinauskam.
Beste deutsche Fahrerin wurde am Ende Ronja Eibl auf Platz 22. Die U23-Gesamtweltcupsiegerin des Jahres 2019 erwischte einen super Start und überquerte bei der ersten Durchfahrt als Elfte das Ziel. Anschließend lief es allerdings nicht mehr rund für die Fahrerin des Alpecin-Fenix Teams. «Ich hatte einen guten Start, glaube aber nicht, dass ich zu schnell losgefahren bin. Ich hatte dann einfach Probleme mit dem Kreislauf. Mir wurde es extrem heiß und ich hatte im ganzen Körper ein komisches Kribbeln. Aber es war allgemein etwas komisch. Ich war heute Morgen extrem aufgeregt und habe mich nicht gut gefühlt. Am Start ging es dann, aber danach wurde es eben wieder schlechter», beschreibt die junge Deutsche ihre Rennsituation. Am Ende ging es wieder etwas aufwärts für Eibl, sodass sie die Top 20 nur knapp verpasste. «Ich bin schon enttäuscht von dem Ergebnis. Ein großes Ziel war es in die Top 15 zu fahren, vielleicht sogar in die Top 10. Die Strecke liegt mir eigentlich richtig, deshalb ist das schon schade.»
Zwei Plätze hinter Eibl überquerte die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau die Ziellinie. «Ich bin einfach tot. Das Rennen war extrem hart. Ich hatte keinen guten Start. Ich glaube, ich habe da einfach zu viel Schiss und kann die Ellenbogen nicht ausfahren. Danach ging es dann darum alles rauszuholen, was ich konnte. Das hat dann auch geklappt. Mit dem Ergebnis muss ich zufrieden sein», so Brandau.
Ein weiteres starkes Resultat erzielte Nina Benz. Die 23-Jährige wurde in ihrem ersten Elite-Weltcup 29. und war dementsprechend überglücklich mit ihrem Rennen: «Es ist mega! Top 30 in meinem ersten Elite-Weltcup. Ich wusste nicht genau wo ich stehe und es war für mich schwer einzuschätzen, was möglich ist. Das lag einerseits an der Startposition und andererseits daran, dass es mein erster Elite-Weltcup war. Ich hatte deshalb auch etwas Respekt vor der Startphase und habe mich da aus allem rausgehalten. Ich bin dann einfach mein Tempo gefahren und es ging super nach vorne. Ich hatte allerdings etwas Probleme mit der Hitze. Die Temperaturänderungen während des Wochenendes waren extrem.»