vallnord (rad-net) - Beim Mountainbike-Weltcup der Damen im Bikepark Vallnord (Andorra) hat sich die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau einen zehnten Platz erkämpft. Der Sieg ging überraschend an die Niederländerin Anne Terpstra vom deutschen Team Ghost Factory Racing. Europameisterin Jolanda Neff wurde mit 38 Sekunden Rückstand Zweite vor Yana Belomoina aus der Ukraine (+0:51).
Elisabeth Brandau erwischte aus der zweiten Startreihe keine gute Anfangsphase. Rasch fiel sie deutlich zurück und nach einer halben Runde lag sie nur an 35. Stelle. Doch dann kämpfte sich die Schönaicherin Position um Position nach vorne. Die folgenden Rundenzeiten lagen immer in den Top Acht und nach der ersten Runde verlor sie nur noch eine Minute auf Siegerin Terpstra (1:22:59). «Ich bin einfach mein Ding gefahren, auch wenn das mental sehr schwer war», so Brandau.
Sie sei einfach nicht in der Lage bei Attacken dagegen zu halten und müsse sich dann immer erst mal überholen lassen. In langen breiten Anstiegen konnte sie aber ihre Power entfalten und das verlorene Terrain wieder zurück holen. Mit konstant starken Rundenzeiten fuhr sie bis auf Rang elf nach vorne und in der Schlussrunde kassierte sie auch noch Ex-Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot aus Frankreich. «Die Beine wären heute sogar gegangen, am meisten Probleme hat die Lunge gemacht und der Staub», erklärte Brandau nach dem Rennen auf 1800 Metern Höhe.
Adelheid Morath machte einen weiteren Schritt zurück in Richtung alter Stärke. Die Freiburgerin fuhr ein konstantes Rennen, verfehlte allerdings zweimal eine Trinkflasche. «Das war mein eigener Fehler und ich bin dann ein wenig dehydriert», so Morath. «Am Anfang wurde auch so aggressiv gefahren.» Das hatte auch zur Folge, dass Morath einmal einen Schuh ins Gesicht bekam, eine Fahrerin auf sie drauf flog und sie den Hang runter. «So was bringt mich leider immer aus dem Rhythmus», schüttelte sie den Kopf. Insgesamt aber war ihre Leistung nach langen gesundheitlichen Problemen in Ordnung.
Im Kampf um den Sieg sorgte Anne Terpstra für den großen Coup, der gleichzeitig den ersten Elite-Sieg für ihre Equipe aus dem bayrischen Waldsassen bedeutete.<ü>
Während Europameisterin Jolanda Neff einen schlechten Start erwischte und 45 Sekunden Rückstand mitbrachte, war Terpstra von Anfang an vorne dabei. Sie folgte einer Attacke von Pauline Ferrand Prevot und übernahm dann selbst die Spitze.
In der vorletzten Runde schloss Jolanda Neff auf. Die Attacke der Schweizerin parierte Terpstra und setzte selber im zweiten Anstieg des Kurses einen trockenen Antritt, dem Neff nicht folgen konnte. «Ich habe mich den ganzen Tag gut gefühlt und ich wusste auch, dass ich mich sehr gut für das Rennen in der Höhe vorbereitet hatte», so Terpstra. Sie habe Risiko gehen wollen. «Aber das habe ich nicht erwartet und bin jetzt sehr glücklich. Dass es für den Sieg gereicht hat, das ist einfach unglaublich», kommentierte Terpstra.
Hinter Yana Belomoina und der Mexikanerin Daniela Campuzano landete die Schwedische Olympiasiegerin von 2016, Jenny Rissveds auf Rang fünf (+1:03). Die Schwedin fährt ihr zweites Weltcup-Rennen seit sie nach ihren Depressionen zurück gekehrt ist. Sie fuhr von Position 25 erst auf 13 und legte nach einer Weile nochmal den Vorwärtsgang ein.
Rissveds wurde Fünfte und im Zielraum spielten sich bewegende Szenen ab. Die Schwedin bestreitet ihre Rennen für ihr eigenes Team31, das auf Artikel 31 der UNO-Kinderrechts-Konvention verweist.