Nove Mesto (rad-net) - Die Teams wurden in Nove Mesto na Morave von einem Communiqué überrascht, das sie vor dem Auftakt des MTB-Weltcups erhalten haben. Inhalt: E-Bikes und Pedelecs sind ab sofort in den offiziellen Trainings auf der Strecke nicht mehr erlaubt.
Dies ist ärgerlich für Technik-Trainer wie René Schmidt vom Bund Deutscher Radfah-rer (BDR), aber für den MTB-Koordinator des Weltradsportverbands (UCI) Simon Burney ein aus guten Gründen erlassenes Verbot. In den vergangenen beiden Jahren hatten mit ihrer rasanten Verbreitung die elektrifizierten Mountainbikes auch im Weltcup Einzug gehalten. Natürlich nicht in den Rennen, sondern im Training.
René Schmidt hat 2016 ein E-Bike benutzt, um mit den deutschen Bikern die Linien zu erarbeiten. Auch Christoph Sauser, Performance Manager bei Specialized, wurde hin und wieder mit einem solchen Gerät gesichtet. Auch einzelne Sportler haben es schon für ein intensives Technik-Training eingesetzt. Man kann ohne größeren körperlichen Aufwand so natürlich häufiger einen Berg hochfahren, um eine Downhill-Passage zu studieren. Auch wenn das Handling eines deutlich schwereren E-Bikes den Eindruck verzerrt, schien es für Einzelne doch relevant zu sein.
«Das Verbot beeinflusst meine Arbeit», klagt René Schmidt über die verloren gegangene Möglichkeit. «Wenn ich mit dem normalen Bike 15 Runden auf dem Kurs fahre, komme ich natürlich nicht mehr hinterher». Es ist relativ kurzfristig, dass die UCI die Restriktion veröffentlichte. Man hat sich laut Simon Burney erst im vergangenen Monat darauf verständigt. Die Gründe, die Burney dafür aufzählt, scheinen durchaus nachvollziehbar. «Die Sicherheit auf dem Kurs», sei der Hauptgrund, «der Einfluss der eBikes auf die Strecke“ ein Weiterer. Vor allem bei Nässe können Fahrten mit dem eBike den Untergrund verändern. «Das können wir nicht kontrollieren. Die entwickeln sich ständig weiter und sind schon per Knopfdruck regelbar», sagt Burney.
Der wichtigste Aspekt an dem Verbot bezieht sich auf die Fahrer. «Wenn sich das durchsetzt, dann heben wir das auf ein anderes Level. Wenn man eine Linie x-fach abfahren kann, vor allem bergauf, ist das ein Vorteil und die Leute könnten sich genötigt sehen, jetzt zum Fully und Hardtail auch noch ein eBike zu haben», erläutert Simon Burney. «Dem wollten wir früh einen Riegel vorschieben». Man will also einer möglicherweise kostenintensiven Materialschlacht schon frühzeitig begegnen. Ein Technik-Coach könnte das eBike immer noch benutzen um außerhalb der Strecke von einer Sektion zur anderen zu kommen, um von außen zu coachen.