Nals (rad-net) - Das vierte Rennen der Internazionali d’Italia in Nals wurde ein Duell zwischen Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Team Merida) und Linda Indergand (Focus XC) und endete mit dem sechsten Sieg der Norwegerin Dahle-Flesjaa. Bei den Herren dominierte das Bianchi-Countervail-Duo Marco Fontana und Stephane Tempier vor dem Schweizer Florian Vogel (Focus XC). Der Deutsche Meister Markus Schulte-Lünzum musste nach einem Defekt mit Rang 13 vorlieb nehmen.
Der Halterner wurde direkt am Start abgedrängt, sprintete aber rasch wieder nach vorne. Vielleicht zu rasch, denn die ersten zwei Runden verliefen «zäh und nicht wie vorgestellt“, wie Schulte-Lünzum zu Protokoll gab. «Ich habe meinen Kopf zwischen die Arme genommen und bin einfach gefahren, was die Beine hergaben», erzählt Schulte-Lünzum. Er kassierte einige Konkurrenten und hatte Platz zehn bereits in Sichtweite, als er sich einen Defekt einhandelte. «Platz 13 ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe», aber das gehört auch dazu.
Im Kampf um den Tagessieg durfte Marco Fontana schließlich «kampflos» eine Sekunde vor seinem Teamgenossen Stephane Tempier über die Ziellinie rollen, nachdem das italienisch-französische Duo den Eidgenossen Florian Vogel 16 Sekunden zurückgelassen hatte.
Tempier war mit seiner Aufholjagd auch noch an Vogel vorbeigeschossen, nachdem der von Fontana in der letzten Runde abgehängt worden war. «Endlich konnte ich wieder in Nals gewinnen. Ich bin kontrolliert gestartet und habe mich beim langen Aufstieg zurückgehalten, der weniger zu meinen Stärken zählt, und habe hingegen alles in den technischen Abschnitten und in der Abfahrt ausgespielt», so Fontana nach seinem Sieg.
Damen: Dahle-Flesjaa muss an ihre Grenzen gehen
Gleich zu Beginn diktierte Gunn-Rita Dahle-Flesjaa das Tempo auf einer Strecke, die ihr mehr lag als die in Montichiari am vergangenen Sonntag. Bei Montichiari-Siegerin Linda Indergand war es hingegen umgekehrt. Rasch entwickelte sich ein Zweikampf, Dahle-Flesjaa glänzte im Anstieg, Indergand im Downhill. Allerdings war Indergand immer in der Defensive. In der letzten Runde konnte sie ihren Rückstand noch mal auf 20 Sekunden reduzieren, doch in der Abfahrt machte Gunn-Rita Dahle-Flesjaa dann die Bremse auch genügend auf, so dass ihr letztlich 15 Sekunden blieben.
«Hier zu gewinnen, ist immer schön aber auch immer hart. Es war nicht einfach, Linda, die letztes Wochenende so stark fuhr, hinter mir zu lassen und ich musste dafür alles geben. Ich kam besser vorbereitet hierher als nach Montichiari, da ich die letzten Tage hier verbracht habe, doch ich musste in den Abfahrten an meine Grenzen gehen, um sie hinter mir zu lassen. In den Abfahrten ist die Schweizerin um einiges besser als ich, und ich musste hier in der letzten Runden sogar über mein Limit gehen, um hier den Sieg nach Hause zu bringen», kommentierte die Skandinavierin.
Linda Indergand war nicht unzufrieden mit Platz zwei. «Es war ein wunderschönes Rennen, auch wenn die Strecke in Montichiari mehr meinen Stärken entsprach. Am Anfang habe ich versucht, den Rhythmus von Gunn-Rita zu halten, doch dies gelang mir nicht. Anschließend fand ich meinen eigenen Rhythmus und ich konnte mich immer mehr nähern. Der zweite Platz von heute ist ein schönes Ergebnis.» Im Kampf um Rang drei konnte Elisabeth Osl von Ghost Factory Racing die italienische U23-Fahrerin bezwingen und mit 4:27 Minuten Rückstand den dritten Platz auf dem Podest erklimmen. «Heute war es sehr hart, auch wegen der Hitze, jedoch gefällt mir diese Strecke sehr gut, da sie dich an deine Grenzen bringt, vielleicht auch etwas darüber. Ich bin kontrolliert gestartet, um zum Schluss noch Kraft zu haben und das ist mir gelungen», erklärte Osl.