Heubach (rad-net) - Der Schweizer Mathias Flückiger vom Team Radon Factory XC hat sich beim Bundesliga-Auftakt in Heubach den Sieg geholt. Flückiger fuhr mit 1:40 Minuten Vorsprung zu einem Start-Ziel-Sieg vor dem Franzosen Jordan Sarrou (BH-Sr Suntour-KMC), der im Finish den Schweizer Titelverteidiger Florian Vogel (Focus XC) auf Rang drei verwies. Bester Deutscher war der Deutsche Meister Markus Schulte-Lünzum, der im Kampf um Platz fünf Pech mit einem Defekt hatte und am Ende als Neunter (+3:30) die Ziellinie überquerte.
Von der ersten bis zur sechsten und letzten Runde beherrschte Mathias Flückiger das Rennen. Bereits als es zum ersten Mal den 2,2 Kilometer langen Anstieg hinauf ging, riss er mit Florian Vogel am Hinterrad eine Lücke zur Konkurrenz. Dabei hatte er, als einer der wenigen aus der Spitzengruppe auf dem Full-Suspension unterwegs, das Tempo nur kontrollieren wollen. «Ich dachte, die anderen sind in diesen steilen Stellen sicher stärker. Aber oben habe ich dann registriert, dass nur Florian noch dran war», erzählte Flückiger. Sein Schweizer Landsmann Florian Vogel zollte Anerkennung: «Mathias war eine Klasse für sich, ich habe schon in der ersten Runde gemerkt, dass ich meinen eigenen Rhythmus fahren muss.»
In der 1,2 Kilometer langen Abfahrt vergrößerte Flückiger mit seinen hervorragenden technischen Fähigkeiten die Lücke zu Vogel auf 30 Sekunden und war fortan nicht mehr zu stoppen. Runde um Runde fuhr er Bestzeit und ging etwas dosierter in die letzten 4,06 Kilometer, so dass der Vorsprung noch mal unter die Zwei-Minuten-Marke rutschte. Das war aber nur noch Makulatur. «Es ist sehr schön hier zu gewinnen, das bedeutet mir schon was. Heute passt endlich mal alles zusammen. Die Form ist hervorragend und ich bin sehr zufrieden», kommentierte ein strahlender Mathias Flückiger.
Hinter ihm duellierten sich Florian Vogel und Jordan Sarrou um Rang zwei. Der Schweizer und der Franzose sprachen hinterher vom eigenen Rhythmus, den sie gefahren seien. Es war dann wohl genau derselbe, denn Vogel und Sarrou konnten sich bis in die letzte Runde hinein nicht trennen.
Vogel attackierte dann im Anstieg, konnte Sarrou aber nicht abschütteln. Dessen Konter folgte vor dem abschließenden Downhill. So kam Sarrou als Erster in den Singletrail. «Das war entscheidend. Ich habe dann geschaut, dass ich sauber runter komme», erklärte der Weltranglistensechste, «ich bin mit meinem Rennen heute sehr zufrieden. Mathias war nicht in Reichweite heute.»
Florian Vogel zeigte sich nicht enttäuscht über den knapp entgangenen zweiten Rang. «Ich bin mit dem dritten Platz zufrieden und denke ich liege nicht schlecht im Fahrplan. Natürlich habe ich mir schon eine Chance auf den Sieg ausgerechnet, aber letztlich muss man auf sich selber schauen», so Vogel.
Hinter dem Duo fuhr Julien Absalon (BMC Racing) ein einsames Rennen auf Rang vier zu Ende (+2:38). «Ich war heute nicht gut genug. Von Mathias wusste ich schon seit Haiming, dass er sehr stark ist. Aber ich mag das Rennen hier und komme jedes Jahr gerne wieder.»
Etwas überraschend holte sich der Schweizer Marcel Guerrini den fünften Rang (+2:53). Und das trotz eines Defekts in der vierten Runde. «Ich wusste, dass man hier Rhythmus fahren muss und wusste auch, was ich in Sechs-Mal-Zehn-Intervallen fahren kann und nichts anderes ist das hier. Das macht man auch im Training», erklärte Guerrini.
In der Gruppe, die um Rang fünf kämpfte war auch sein Focus-Teamkollege Markus Schulte-Lünzum. Doch der Deutsche Meister hatte Pech als er in der Abfahrt im «Rock Garden» am Polen Bartlomej Wawak vorbei wollte und sich auf dieser alternativen Linie einen Hinterrad-Defekt holte. So wurde es nur Rang neun (+3:30). Schulte-Lünzum war bis dahin eine sehr starke Aufholjagd gefahren. Durch den Fehler eines Vordermannes war er in der Startphase gestürzt und hatte den ersten Berg an letzter Stelle in Angriff genommen. «Ich war erstaunt wie gut es dann ging, die Beine waren super», erklärte der Deutsche Meister aus Haltern am See.
Ben Zwiehoff (Essen) lag an fünfter Stelle und hatte Julien Absalon in Sicht, als ihm die Kette herunter fiel. In dieser vierten Runde verlor er dadurch sieben Positionen. «Schade, aber die Beine waren super, ich habe nie überdreht. Es ist zwar ägerlich, aber Rang zwölf ist in diesem Feld auch noch okay», kommentierte Zwiehoff.